Rezension

Setzt Fock und Großsegel!

Kanonenfutter - Alexander Kent

Kanonenfutter
von Alexander Kent

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kanonenfutter ist ein weiterer und vielleicht der bisher beste aus der Reihe um den jungen Richard Bolitho, der im 18.Jahrhundert für die englische Admiralität zur See fährt. Er ist 17 und inzwischen Leutnant.
Auf der “Destiny” wird er dritter Offizier. Durch seine Verschlossenheit hat er es zunächst nicht leicht, doch der Kapitän ist ihm zugeneigt. Durch Richards Geradlinigkeit gewinnt er bald auch die bedingungslose Treue der Seemänner. Ein paar von ihnen stechen da besonders vor. Der bullenstarke Stockdale, ein ehemaliger Preisboxer, dem Bolitho geholfen hatte.. Oder der erfahrene Josh Little und der 14jährige Midshipman Jury. Sie sind loyal ohne unterwürfig zu sein und das macht sie zu wertvollen Gefährten bei den kommenden Gefahren.
Die Handlung umfasst die Reise der Destiny zunächst nach Madeira, später nach Rio de Janeiro. Der Grund für die Reise bleibt zunächst ein Geheimnis.

Kanonenfutter halte ich für einen wenig passenden Titel, der Originaltitel “Stand into Danger” ist besser. Erschienen ist  das Buch im Original 1980. Es hat viele Stärken, zu denen überraschenderweise auch mehrere Beschreibungen von Seeschlachten mit direkten Kämpfen mit Säbeln gehören, wie man sie eigentlich nur aus Piratenfilmen kennt.
Auch einen romantischen Einschlag gibt es, als Richard Bolitho von der schönen Aurora fasziniert ist, aber sie ist verheiratet.

Der Roman überzeugt durch seine konzentrierte Art, bei der überflüssiges ausgespart wird und dabei doch nicht an Lesbarkeit einbüsst.
Kanonenfutter ist komplexer angelegt als die direkten Vorgänger und überzeugt deswegen bisher am meisten.