Rezension

Sex, Drugs & Rock 'n' Roll

Querbeat - Hauke Herffs

Querbeat
von Hauke Herffs

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Bandroman, wie man ihn sich vorstellt: Sex, Drugs & Rock 'n' Roll, aber mit einem sehr offenen Ende und wenig Humor.

Das Cover finde ich ganz nett. Es erinnert mich irgendwie an das von "A long way down". Zum Buch passt es auch gut, da es sehr viel um Musik geht.
Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler, der sich auf Thomas beschränkt, aus derVergangenheit berichtet. Sie spielt hauptsächlich in Göttingen, aber auch Celle, Kassel, Hamburg und Osterrode im Jahre 2002.
Die Geschichte beginnt damit, dass Simon, der vor Kurzem sein BWL-Studium abgebrochen hat, was seine Eltern aber nicht wissen. Er fährt nachts an einer jungen Frau, die ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs ist vorbei und ist so von ihr abgelenkt, dass er einen Unfall baut. Kurz darauf gerät er bei einem seiner Auslieferungen als Pizzabote in eine Prügelei zwischen Bands und wird daraufhin bei einer von ihnen aufgenommen. Die Band plant eine Tour zusammen mit einer anderen und es scheint so, als wäre die junge Frau, die ihm den Kopf verdreht hat Mitglied dieser Band.
Den Schreibstil fand ich in Ordnung. Es gab allerdings auch keine Besonderheiten.
Simon, der Protagonist, hat keine Freunde, liest gerne und schaut gerne Filme. Ich mochte ihn im Verlauf der Geschichte ganz gerne, da er sich nicht unterbuttern lassen hat. Es gab jedoch auch Dinge, die mich an ihm gestört haben wie zum Beispiel, dass er nicht ehrlich zu seinen Eltern war. Zudem fand ich es komisch, dass er noch nicht einmal die Band Linkin Park kannte. 
Die Band hatte ich mir viel jünger vorgestellt. Da ich alternative Bands mag, dachte ich, das Buch wäre wie für mich gemacht. Allerdings gefiel mir die Musik der Band nicht besonders. Auch ihre Aktivitäten neben den Konzerten, die fast nur aus saufen, kiffen oder Party machen bestanden, fand ich etwasklischeehaft. Einige der Mitglieder und auch ein Kollege von Simon haben sehr eigenartig gesprochen, was mich mit der Zeit etwas aufgeregt hat.
Wirklich lustig fand ich das Buch nicht. Ich musste ein oder zweimal lächeln, allerdings hätte ich mir mehr Witz erhofft, da er als humorvoll angepriesen wurde.
Es gab auch einige Stellen im Buch, die ich ziemlich abartig fand. Wer küsst bitte jemanden mit Zunge, der sich gerade übergeben hat?!
Spannung hat mir auch etwas gefehlt, was es mir manchmal etwas schwer gemacht hat, am Ball zu bleiben.
Das Ende hat mich ziemlich überrascht, da ich nicht fand, dass die Geschichte abgeschlossen ist. Es war eher wie ein Abbruch für mich, weil sehr viele Fragen noch offen geblieben sind. Als hätte der Autor keine Lust mehr weiterzuschreiben.
Auch wenn es sich nicht so anhört, mochte ich das Buch doch bis auf das Ende einigermaßen gerne, da es mal interessant war, in das Privatleben einer, wenn auch unbekannten Band hineinzuschnuppern.
Das Buch würde ich Fans von alternativen Bands und vorallem jungen Männern empfehlen.