Rezension

Silo 2 – Es geht tief hinab in den Bauch des Silos

Silo 2 - Hugh Howey

Silo 2
von Hugh Howey

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Tag nachdem Holston das Silo freiwillig verließ, feiern die Bewohner total ausgelassen, dass er die Linsen der Kameras draußen von dem jahrelangen Staub und Dreck befreit hat. Es ist ein regelrechter Tourismus-Boom ausgebrochen. Viele nehmen sich Urlaub, begeben sich auf die Reise aus den untersten Ebenen nach ganz oben, um den ungetrübten Blick durch die Linse genießen zu können. Das Ganze ist mehr als Makaber, so empfindet es zumindest Bürgermeisterin Jahns. Sie trauert still um Holston, der sein Leben gelassen hat und nun wohl bei den Gebeinen seiner Frau hinter den Hügeln liegt. Ihr ist nicht nach feiern zu mute und die klare Aussicht auf die Hügel deprimiert sie eher. Also macht sie das einzig Richtige: Sie waltet gemäß ihres Amtes und begibt sich in die Tiefe des Silos, um einen würdigen Nachfolger bzw. eine würdige Nachfolgerin für Sheriff Holsten zu finden…

Mein Fazit

Teil eins von Silo war ein spannender Auftakt. Mehr Nervenkitzel ging meiner Meinung ja fast gar nicht mehr und vielleicht ist der zweite Teil deshalb eher eine nachdenkliche und recht melancholische Fortsetzung. Mich hat es sehr bewegt, wie die Menschen im Silo so aalglatt und eiskalt über den Tod eines ihrer Mitbürger hinweggesehen haben (An dieser Stelle sei noch mal erwähnt, dass Holston kein Todeskandidat war sondern, dass er freiwillig das Silo verlassen hat.) und danach wie befreit ein fast feierliches Ritual daraus zelebrierten. Nur Mayor Jahns und Deputy Marnes zeigen jeder auf seine eigene Art und Weise Trauer über den Verlust eines Freundes und respektierten Kollegen.

Mit Silo 2 führt uns Hugh Howey immer tiefer in das Herz des Silos. Man kann sich das irgendwie wie einen Bunker mit vielen fleißigen Bienen vorstellen, die zwar in verschiedenen Waben agieren und doch an einem gemeinsamen Ziel arbeiten: Das Silo muss um jeden Preis aufrecht erhalten werden.

Auch wenn das “Silo” ansich – mit seinen 148 Stockwerken, unterirdischen Gärten, Wohn- & und Arbeitsetagen – mehr als utopisch klingt, so ist es nicht nur als reine Fiktion des Autors zu betrachten. Wer Lust hat “echte” Silos in Planung zu sehen, der sollte sich die Fotos auf der englischsprachigen Seite “Survival Condos” mal genauer anschauen. So bekommt Howey’s “Silo” einen realistischen Touch und man kann sich die Ausmaße sowie die Funktionalität besser vorstellen.

P.S. Howey hat mich gepackt, deswegen lese ich Teil drei jetzt nahtlos weiter und die Rezi folgt alsbald.

Meine Bewertung – 4 von 5 Sterne