Rezension

Sizilien und die liebe Familie

Kaktusfeigen -

Kaktusfeigen
von Anna Castronovo

Bewertet mit 5 Sternen

Linda will endlich ihre sizilianischen Wurzeln ergründen. Warum nur sagt Mitzi, ihre Mutter, so gar nichts über ihren Vater? Als dann auch noch Lindas Tochter Hanna wissen will, warum denn ausgerechnet sie nicht zwei Opas hat wie alle anderen auch, bucht Linda kurzerhand einen Flug nach Sizilien. Sie will es jetzt wissen, auf eigene Faust nachforschen. Irgendwie wird es schon gehen, das wäre ja noch schöner!

Es sind hier viele Geschichten in einer vereint, da ist dieser immer wiederkehrende Traum von einer Zwillingsschwester, von Lucia. Und natürlich die Suche nach dem Vater, den sie noch nie gesehen hat, von dem sie so gar nichts Gutes weiß. Und überhaupt das ganze Sizilien, die ganze nach Mitzis Worten so gar nicht erstrebenswerte Insel.

Anna Castronovo hat mit viel Herzblut über ihr Sizilien geschrieben, hat wiederum einen zauberhaften Beweis geliefert, dass es doch sehr erstrebenswert ist, sich von nichts und niemandem stoppen zu lassen. Das grantelnde bayerische Element liefert hier Mitzi, die einmal meinte, in Gaetano ihren Traummann gefunden zu haben. Wenn da nicht die liebe Familie gewesen wäre. Herrlich überzeichnet (oder doch ganz und gar real? Wer weiß das schon so genau!) erleben wir eine sizilianische Hochzeit mit all ihren Vorbereitungen, den ganzen Aufregungen und der unbändigen Lebenslust der Insulaner. Mit Else und Sissi stöckeln wir nach oben…

Ich habe mich mit den „Kaktusfeigen“ gut unterhalten gefühlt, bin gerne nach Sizilien gereist, um die Familie mit all ihren sehr zugänglichen, aber auch schrulligen Charakteren kennenzulernen und habe über so manch witzige Szenen Tränen gelacht.

Ein erster Einblick, der erste Band dieser Familiengeschichte, dem ein zweiter hoffentlich bald folgen wird. Soviel ich schon weiß, wird uns die Autorin dann nach Palermo entführen. Sehr gerne wieder!