Rezension

Skurriler Krimi

Schnicksenpogo - Ria Klug

Schnicksenpogo
von Ria Klug

Bewertet mit 5 Sternen

Die Transsexuelle Nel Arta – geboren als Cornelius Artjens- ist die Hauptperson des skurrilen Krimis, der in Berlin und Leipzig spielt. Nach einer gescheiterten Geschlechtsumwandlung in Brasilien und den entstandenen Schwierigkeiten geht es in Berlin munter weiter die Abwärtsspirale nach unten. Nachdem Nel kein Arbeitslosengeld mehr bekommt, jobbt sie in einer SM-Kneipe bis es zu einem folgenschweren Vorfall kommt und Nel sich zunächst im Polizeipräsidium und danach in der Psychiatrie wieder findet. Dort steckt man sie in den Männertrakt und akzeptiert ihre Andersartigkeit ganz und gar nicht. Doch damit nicht genug wird schnell deutlich, dass es in der Psychiatrie nicht mit rechten Dingen zugeht. Nel kommt Stasimachenschaften auf die Schliche und gerät darüber nicht nur sehr nah an den Abgrund, sondern sogar darüberhinaus.
Ein Buch, dass auf keiner Seite langweilig ist, da auf eine unerwartete Wendung ruck zuck die nächste folgt. Man liest und liest weiter, denn man möchte schließlich wissen, wie es weitergeht. Gerät Nel, die aufbrausende, teils vulgäre Protagonistin, weiter in die Abwärtsspirale? Wird sie es schaffen nicht unterzugehen? Wird sie die Machenschaften in der Klinik aufdecken können? Wird ihr Kampf für mehr Akzeptanz erfolgreich sein? Fragen über Fragen, die sich im Laufe des Krimis aber beantworten lassen!
Ria Kluges Schreibstil hat mir sehr gut gefallen (auch das Berlinerische), gepaart mit Humor und Spannung. Es handelt sich um den zweiten Band zu Nel, allerdings kann man „Schnicksenpogo“ auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes „Kleine Betriebsstörung“ einwandfrei nachvollziehen, da in den Rückblenden das Wichtigste geklärt wird.

Fazit: Ein ganz ungewöhnlicher Krimi, der mir einen Einblick in die unbekannte Welt, der Transsexualität eröffnet hat. Ich warte nun gespannt auf die Fortsetzung und kann Lesern, die einen skurrilen Krimi zu schätzen wissen, dass Buch nur empfehlen!