Rezension

Slaughter übertrifft sich immer wieder selbst

Pretty Girls - Karin Slaughter

Pretty Girls
von Karin Slaughter

Bewertet mit 3 Sternen

Claires Ehemann Paul wird in einer dunklen Gasse ermordert, während er gerade dabei ist, sie an eine Wand zu drücken und zu verführen. Sie versucht den Grund für seinen Mord zu finden und stößt dabei auf Ungeheuerlichkeiten. Es geht um gequälte Frauen.

Claires Familie leidet an dem Verlust ihrer ältesten Schwester Julia, die mit 19 Jahrne verschwunden ist. Dies führte zur Splittung der Familie. Der Vater begann Selbstmord, die Mutter sperrte sich in sich selbst ein, Lydia, die mittlere Schwester, verabschiedete sich in die Drogensucht und landete schließlich im Gefängnis, nur Claire hatte Glück, sie fand Paul.

Doch gerade als Paul ihr eine neue Seite von sich zeigt, er zieht sie in eine dunkle Hintergasse und stößt sie erstmals drängend an eine Wand, wird er vor Claires Augen getötet. Er gibt ihr einen USB-Stick und stirbt in ihren Armen. Die vielen Merkwürdigkeiten wühlen sie auf. Nach Pauls Beerdigung steht das FBI vor ihrer Haustür, es wurde eingebrochen. Es fehlt nichts. Einen Tag trifft Claire ihre große Schwerster Claire auf dem Friedhof, 16 Jahre lang haben sie sich nicht mehr gesehen und miteinander gesprochen. Dann macht Claire in Pauls Arbeitsräumen seltsame, erschreckende Entdeckungen und braucht Lydias Hilfe. Zusammen versuchen sie einen Skandal aufzudecken. Und den Fall an ihrer Schwester Julia endlich aufzuklären.

Das halbe Buch lang passiert gar nichts, es ist überhaupt nicht spannend, kommt nicht in Fahrt. Dann passiert endlich etwas und Autorin Slaughter übertrifft sich mal wieder an Grausamkeiten. Noch frauenverachtender geht es nicht mehr. Sehr detailliert und grauenhaft beschreibt sie Sekunde um Sekunde eines Missbrauchs mit Folterung. Und dabei bleibt es nicht. Ansonsten passiert eigentlich nicht viel. Am Ende des Buches kommt es dann noch zu einer sehr schnellen Katz-und-Maus-Jagd, die teilweise aber clever gestaltet wurde.

Wenn man sich in keine Figuren hineinversetzen konnte und für keine Sympathie empfinden kann, helfen einem die Tagebucheinträge des Vaters dabei, überhaupt eine Spur von Menschlichkeit zu empfinden. Diese Texte an die verschwundene Tochter Julia sind sehr herzlich und liebevoll verfasst. Auch der Schreibstil ist hier viel besser.

Insgesamt ist das Buch also Mau. Es sei denn man will 250 Seiten darüber lesen, wie jemand Stück für Stück erniedrigt wird, gefoltert wird, getötet wird....