Rezension

So begeistert man Jugendliche garantiert nicht für Klassik.

Frau Jenny Treibel - Theodor Fontane

Frau Jenny Treibel
von Theodor Fontane

Bewertet mit 0.5 Sternen

Frau Jenny Treibel ist eigentlich ziemlich stolz auf ihre Familie. Die Fäden lenkt sie nach Möglichkeit selbst. Der zweite Sohn soll auch endlich heiraten - aber richtig, bitte. Die Liebe, die sich zu der Professorentochter Corinna entspinnt, kommt ihr da ein wenig in die Quere. Da wird dann sogar die Familie der ungeliebten Schwiegertochter langsam reizvoll für eine Heirat..

Vorab - eigentlich lese ich gerne Klassiker. Ich störe mich meistens nicht an der etwas hochtrabenden Sprache und kann mich auch ganz gut in die gesellschaftlichen Begebenheiten einfügen, die damals nunmal noch etwas anders waren. Bei diesem Buch verstehe ich allerdings durchaus, warum die meisten Jugendlichen ihre Schullektüren nur unter Zwang lesen.

Witz und Satire wurden versprochen - gefunden habe ich davon exakt gar nichts. Für mich war "Frau Jenny Treibel" vollkommen vorhersehbar (was ich verkraften kann), absolut langatmig (was vielleicht auch noch zu verschmerzen wäre) und völlig nichtssagend (was dann nach den ersten beiden der Todesstoß war). 
Wenn eine Geschichte beim Lesen schon keinen Spaß macht, sollte man danach wenigstens etwas daraus gelernt haben. Dann war die Zeit nicht komplett verschwendet. Also, so sehe ich das zumindest. Hier gab's keinen Spaß und keine "Moral an der Geschicht'"

"Frau Jenny Treibel" wird  der erste Klassiker sein, den ich nach dem Lesen weitergebe. Und Fontane hat's mir jetzt auch erstmal verhagelt. Ich bleibe wohl beim nächsten mal doch wieder bei Goethe, Schiller oder Hesse.