Rezension

Solide Unterhaltung

Tod in der Champagne -

Tod in der Champagne
von Martin Roos

Bewertet mit 3 Sternen

Weltweit sterben unter rätselhaften Umständen die Angehörigen bekannter Champagnerdynastien. Durch seine Arbeit als Trauerredner ist Bendix Kaldevin immer nah an den Fällen, die nur auf den ersten Blick als Unfälle erscheinen. Da seine Chefin, die Leiterin eines Beerdigungsinstituts, mit einem der Opfer befreundet war, bitte sie ihn, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, die ihn weit in die Geschichte der berühmtesten Winzer der Champagne zurückführen, die ihn aber auch an der Unfalltodtheorie im Falle seines älteren Bruders stutzig machen. Stellenweise unter Lebensgefahr gelingt es Bendix, eine Geschichte von Schuld und Verstrickung aus der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs und den daraus resultierenden Auseinandersetzungen zwischen Kollaborateuren und Restistance-Angehörigen zu entwirren.

Anfangs hat mich der Roman nicht so sehr gepackt, ich hatte schon Überlegungen angestellt, die Lektüre aufzuschieben oder gar abzubrechen. Doch mangels Alternativen habe ich dann weitergelesen und ab ca, der Hälfte des Romans hat er mich dann doch einigermaßen gepackt. Störend fand ich zum einen die Tatsache, dass einer der Hauptverdächtigen eigentlich ein biblisches Alter haben müsste, geht man davon aus, dass er 1942, einer der Handlungsebenen des Romans, bereits ein junger Mann war, andererseits die Angewohnheit des Autoren, Kapitel mit wichtigen Andeutungen enden zu lassen, die der Leser dann erst zwei bis drei Kapitel später offenbart bekommt. Und das ständige Betonen der wohltuenden Wirkung von Cahmpagner nervt bisweilen.