Solider Jugend-Roman
Inhalt
Marie macht in Friedrichskoog an der Nordsee ein Praktikum, um Meeresbiologie studieren zu können. Sie ist froh so ihrem zu Hause entfliehen zu können, da sie dem neuen Mann ihrer Mutter nicht traut, der das Familienunternehmen auf Vordermann bringen möchte. Erst als Clara, ihre über alles geliebte Großmutter im Krankenhaus liegt kehrt sie zurück.
Derweil taucht in Friedrichskoog das Schiffswrack der "Trinity" auf, die vor 60 Jahren nach einem Unglück nur eine Überlebende an Bord hatte. Marie weiß nicht, wie eng diese mit ihrer Familie verbunden ist. Als immer mehr Informationen über die "Trinity" zu Tage kommen, lernt sie Vince, einen Bergungstaucher kennen, der sich für das Schiffswrack der "Trinity" interessiert und kommt nicht nur ihm, sondern auch ihrer Familiengeschichte näher als sie dachte.
Meine Meinung
Elisabeth Herrmann habe ich anlässlich einer Lesung zu ihrem Buch "Das Dorf der Mörder" kennengelernt und war sehr gespannt, wie mir ein Jugend-Thriller aus ihrer Feder gefallen wird. Die Autorin schreibt unterhaltsam und flüssig, aber einen Thriller habe ich leider vergeblich gesucht. Es gibt schon ein paar spannende Momente, aber für meinen Geschmack zu wenige, um mich durchgehend zu fesseln. Gut gefallen hat mir, dass es immer wieder Einschübe gab, bei denen der zu Wort kam, der einen so großen Hass auf die Vosskamps hatte. So konnte man immer miträtseln, wer es sein könnte. Überraschend war die Auflösung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Nachdem ich fast jeden in Verdacht hatte, wurde mir eine Person präsentiert, die bis zum Zeitpunkt noch gar nicht in Erscheinung getreten war.
Die Protagonistin Marie fand ich zunächst sympathisch, aber irgendwann hat sie mich mit ihrer Geheimnistuerei ein wenig genervt. Auch, dass Magnus, der zukünftige Mann ihrer Mutter, sie dermaßen in die Geschäfte der Fima Einblick gewähren lies und eingebunden hat, fand ich nicht nachvollziehbar. Immerhin ist sie keine Geschäftsfrau, sondern ist gerade mal Anfang 20 und an völlig anderen Dingen interessiert. Gefallen hingegen hat mir die Liebesgeschichte mit Vince, den ich auf Anhieb mochte. Er steht mitten im Leben, ist bodenständig und intelligent.
Ein Wort auch zum Cover: ich finde es perfekt gewählt. Es gibt sehr gut den Abend des Schiffsunglücks wieder und greift die düstere Stimmung vor 50 Jahren auf. Das tosende Meer, die stürmischen Wellen und auch die Farbgebung ist sehr gelungen dargestellt.
Fazit
"Seefeuer ist ein guter Jugend-Roman, der mich aber nicht gänzlich überzeugt hat. Zu wenig Thriller, aber dennoch eine unterhaltsame Geschichte.