Rezension

Sollbruchstellen

Todeskalt -

Todeskalt
von Nikolas Stoltz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Inhalt:

Caro eilt ihrer Freundin Melanie zur Hilfe, die sich verfolgt fühlt. Melanie ist verschwunden, - dafür findet Caro die Leiche einer anderen, jungen Frau, die sich augenscheinlich umgebracht hat. Da Caro diese Erklärung zu einfach ist, gräbt sie tiefer und verfängt sich fast im alten Gewirr einer Sage um eine "Erlöserin" und im neuen Netz der Internet-Communities.

 

Mein Eindruck:

Keine Frage, die Geschichte ist gut konstruiert und die Mischung aus Aberglauben und Cyberspace macht wirklich Spaß. Vor allen Dingen düstere Stimmungen weiß der Autor Nikolas Stoltz geschickt zu vermitteln. Seine kurzen Kapitel verführen dabei dazu, immer noch ein bisschen länger zu lesen, als man es eigentlich vorgehabt hat.

Leider macht er es seiner Leserschaft wirklich schwer, mit seinen Hauptcharakteren - Caro Löwenstein und die beiden mit ihr ermittelnden Polizisten - zu fiebern. Zu oft bringen sie sich mit dummen Alleingängen in Gefahr. Fast fühlt man sich an das typische Vorgehen in Horrorfilmen erinnert, in dem die junge Blondine ganz allein in den Keller steigt, in dem schon 20 andere junge Blondinen ermordet wurden. Und noch etwas stört: Zu viele Charaktere haben Sollbruchstellen und sind so angeknackst, dass man sich fragt, wie mit dem ganzen Müll um sie herum noch ordentliche Ermittlungsarbeit möglich sein soll. Die Klammer der Reihe um Caro und Simon Berger (Polizist und Fast-Lover) mit dem Mord an Simons Verlobter und der Suche nach diesem Täter ist durchaus gelungen, sollte aber im nächsten Krimi mit der Einführung gefestigter Mitermittler ihre Fortsetzung finden, denn solche mit Problemen gibt es langsam genug.

 

Mein Fazit:

Geschichte top, Charaktere ausbaufähig