sonderbar
Bewertet mit 2.5 Sternen
1984 von George Orwell war Schullektüre und durchaus faszinierend. Big Brother wird bei Murakami durch Little People ersetzt. Und die sind echt unheimlich. Krabbeln aus dem Mund einer toten Ziege und spinnen eine Puppe aus Luft. Haben große Macht, können aber nicht alles. Brauchen Menschen, die ihre Botschaften aufnehmen. Wer mit ihnen zu tun hat, sieht zwei Monde. Gruselig.
Tengo ist jemand, der sich komplett treiben lässt und nie die Initiative ergreift, während Aomame das genaue Gegenteil ist und sogar eigenmächtig als Richter und Henker agiert. Bis dahin bin ich noch einigermaßen mitgekommen, aber als dann Fukaeri und die Little People auftauchten sowie vergewaltigte Mädchen, verschwundene Geliebte, ein explodierter Hund, ermordete Freundin und Daughter-Puppen, waren mir das zu viele ungeklärte Ereignisse.
Ich muss zugeben, dass mich dieses Buch überfordert hat. Ich bewundere Haruki Murakami für seine Phantasie; die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass ich bis zum Ende dran geblieben bin, aber ich war vom Ende enttäuscht. So vieles ungeklärt und offen, damit kann ich als Leserin schlecht leben. Habe gerade gesehen, dass noch ein Teil kommt. OK. Clever. Den muss ich dann wohl auch lesen. Damit ich besser schlafen kann :-)
Interessanter Einblick in die Welt der Literatur, in die Welt der Sekten und das Tokyo der 80er Jahre. Aber ich habe schon Bücher von Murakami gelesen, die mich mehr angesprochen haben.