Rezension

Sonja, Karin und Bernadette

Drei Frauen im Schnee -

Drei Frauen im Schnee
von Blanca Imboden

Sonja, lange verheiratet, Zwillinge in Teenageralter lebt mit ihrer Familie unter einem Dach mit der ziemlich bestimmenden Schwiegermutter. Und so kurz vor Weihnachten hat jeder so seine eigenen Ansichten, wie und mit welchem Aufwand gefeiert werden soll. Die Arbeit bleibt an ihr hängen, schließlich ist ihre Halbtagsstelle in der Bank wegrationalisiert worden und sie daher ganztags zu Hause. Die Töchter würden Weihnachten am liebsten ganz abschaffen, der Mann macht Überstunden und hält sich raus und die Schwiegermutter will alles so, wie es immer war: kitschig, schweres Essen, Mitternachtsmesse. Sie versucht noch, ein paar Änderungen reinzubringen, aber jeder macht was er will. Als dann die Schwiegermutter ohne jede Absprache den Töchtern einen Hund schenkt, muss sie raus und geht kommentarlos. Auf ihrem Spaziergang durch die Nacht trifft sie auf dem Friedhof eine Freundin aus der Schule, die vor kurzem ihren Mann verloren hat und Bernadette, den guten Geist der Nachbarschaft. Die drei Frauen freunden sich spontan an und helfen sich bei den Schicksalsschlägen, die auch weiterhin aus sie zukommen.

Dieser Roman ist nicht nur gut erzählt, sondern greift auch drei relativ typische Lebenssituationen auf und zeigt, dass Freundschaft extrem wichtig ist. Trotzdem lässt die Autorin die Hoffnung und den Humor in der Selbstreflektion von Sonja die Geschichte nicht zu traurig werden, nur nachdenklich machend. 

Ich kann nur empfehlen, die Geschichte mit Bedacht zu lesen und denke das Zielpublikum sollte nicht mehr ganz so jung sein, um auch wirklich alle Nuancen mitzubekommen. 

Vielen Dank an netgalley und Wörterseh Verlag für das Leseexemplar.

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