Rezension

Sorgt für Fernweh

Rückkehr nach Mandalay - Juliet Hall

Rückkehr nach Mandalay
von Juliet Hall

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe die Romane von Juliet Hall - der Name ist übrigens ein Pseudonym der englischen Autorin Rosanna Ley ist, welcher anscheinend aber nur im deutschsprachigen Raum verwendet wird. Ihre ersten Bücher sind in Italien angesiedelt, eins in Kuba und zwei in Asien, wie der vorliegende Roman, der hauptsächlich im faszinierenden Land Burma (Myanmar) spielt. 

In "Rückkehr nach Mandalay" soll Eva anstelle ihrer Chefin nach Myanmar reisen und dort die Antiquitätengeschäfte überprüfen, die ihre Bristoler Firma mit einheimischen Unternehmen abschliesst. Evas Grossvater bittet sie eine kleine Statue, einen Chinthe, mitzunehmen, und sie einer bestimmtem Familie zurückzubringen. Der Chinthe birgt ein Geheimnis, und Grossvater Lawrance ebenso.

Lawrence und Mayas Geschichte wird in einem zweiten Erzählstrang erzählt und erklärt die wichtige Bedeutung des Chinthes. Es liest sich wie eine Reise in Burmas Vergangenheit, die kurz vor dem zweiten Weltkrieg beginnt.

Mit Eva erlebt der Leser das aktuelle Geschehen in Myanmar mit, macht Sightseeing mit Eva und Mayas Neffen Ramon und erhält Einblicke in die reiche burmesische Kultur und dem leider damit verbundenen Schmuggel einheimischer Kulturgüter. Eva weiss oft nicht, wem sie wirklich trauen kann und gibt sich in grosse Gefahr. 

Es ist eigentlich eine sehr schön und liebevoll erzählte Geschichte. Doch zwischendurch passiert lange nicht viel, ein bisschen Geplänkel hier und da. Wahrscheinlich wollte die Autorin die Leser damit noch ein wenig auf die Folter spannen, aber es bewirkte bei mir das Gegenteil: es zog sich in die Länge und ich wartete sehnsüchtig auf das Finale. 

Trotzdem überzeugte mich die facettenreiche und geheimnisvolle Familiengeschichte über Traditionen, Lebensentscheidungen und Schicksalsschlägen. Der wunderschöne Schauplatz im Land der Edelsteine und des Teak-Holzes ist Exotik pur. 

Fazit: "Rückkehr nach Mandalay" ist trotz Langatmigkeit im zweiten Drittel spannend und lässt den Leser mit Fernweh zurück. 
4 Punkte.