Rezension

spannend

Die Flutwelle - Mikael Niemi

Die Flutwelle
von Mikael Niemi

Bewertet mit 5 Sternen

Nach wochenlangen Regenfällen bricht in Nordschweden ein Staudamm und eine riesige Flutwelle stürzt ins Tal und reißt alles mit sich. Wir begegnen einigen Menschen und erleben die Katastrophe aus ihrer Sicht, wobei bis zum Schluß unklar ist, ob und wer überlebt. Ein Autofahrer in seinem besonderen Saab, ein Hubschrauberpilot, der seinen Suizid plant, zwei Ingeneurinnen und ein sadistischer Stauseemitarbeiter, eine Malergruppe an den Ufern des Flusses und mehr. Alles sehr spannend geschrieben und man hat das Buch im Nu durch, weil man es kaum aus der Hand legen will. 

Das Besondere an diesem Buch - im Gegensatz zu anderen Katastrophenbüchern - fand ich, dass es direkt ohne langes Vorgeplänkel mit der Flutwelle losging. Das Tempo des Buches spiegelt das Tempo des alles verschlingenden Wassers wieder, es ist keine Zeit für irgendwelche Warnungen oder Flucht. Man wird förmlich überrollt und hat kaum Zeit zum Luftholen. Immer wieder wird von einer Person zur anderen gewechselt und geschildert, wie diese um ihr Leben kämpft. Es gibt nur wenige Berührungspunkte miteinander und auch hinterher laufen die Schicksale nicht zusammen. Auch dies ungewöhnlich, aber passend, da realistischer. Ganz schrecklich fand ich den Stauseemitarbeiter. Man fiebert mit den Figuren mit und das Buch ist ein richtiger Pageturner. Mir hat es gut gefallen.