Rezension

Spannend aber etwas zu langatmig

Dämon
von Matthew Delaney

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein uraltes Wesen ist nach Jahrhunderten aus seinem Gefängnis entkommen und verfolgt nun unbarmherzig sein Ziel. Auf seinem Weg ermordet es Menschen auf bestialische Art und Weise. Detective Will Jefferson und sein Partner Brogan sollen diese Morde aufklären und müssen bald erkennen, dass sie mit normalen Mitteln der Lage unmöglich Herr werden können.

"Dämon" ist ein Thriller von Matthew Delaney und ist 2005 im Bastei Lübbe Verlag als Taschenbuch erschienen.
Zu Anfang der Geschichte werden die Ereignisse in November 1943 auf der Insel Bougainville im Pazifik geschildert. Die Amerikaner kämpfen dort gegen die Japaner, unter ihnen u.a. der Soldat Eric Davis. Nach und nach geschehen jedoch grausame Morde auf der Insel und allmählich begreifen die Soldaten, dass noch jemand oder etwas auf dieser Insel sein Unwesen treibt.
Anschließend erfolgt ein großer Zeitsprung ins Jahr 2007. Ein Forschungsteam ist dabei das amerikanische U-Boot USS Galla zu bergen, welches seit 64 Jahren auf dem Meeresgrund liegt.
Fast ein Jahr später im Juli 2008 wird Detective Will Jefferson zu einem zweifachen Mord auf dem Dach des Lyerman Buildings gerufen. Der Sohn von Joseph Lyerman und dessen Freundin wurden bestialisch ermordet, fast sieht es so aus, als hätte ein Tier die beiden getötet.
Jefferson und sein Partner Brogan machen sich daran den Fall aufzuklären, doch schon kurze Zeit später geschehen weitere Morde, die alle miteinander zusammenzuhängen scheinen. Nach einer Reise nach Russland beginnt er zu begreifen dass sie es nicht mit einem Menschen zu tun haben, sondern mit einem Dämon, der bereits seit über 1000 Jahren auf der Erde wandelt , dabei an Jeffersons Seite die schöne Polizei Technikerin McKenna Watson.

Auf der Rückseite des Buches ist ein Zitat der New York Times abgedruckt: "Kein Roman hat mir mehr Furcht eingelöst als dieser." Leider kann ich dieser Aussage nicht zu 100 Prozent zustimmen. Es gibt natürlich in dem Roman einige Passagen, die durchaus angsteinflößend und verstörend wirken, vor allem wie die Leichname von dem Dämon zur Schau gestellt werden, doch im Großen und Ganzen hat sich meine Angst eher in Grenzen gehalten. Das mag vor allem daran liegen, dass der Thriller für meinen Geschmack einfach zu lang ist. Ich denke, der Autor hätte die Geschichte ein wenig kürzer halten können aber dafür knackiger, um dadurch den Spannungsbogen nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Der spannendste Abschnitt des Buches ist gleich der Anfang. Zusammen mit den amerikanischen Soldaten kämpft man sich als Leser durch den Dschungel und wird dabei von einer bis dato noch unbekannten Macht gejagt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Beziehung zwischen Jefferson und McKenna. Deren Liebe kam nicht wirklich rüber, vor allem wenn man am Ende erkennt woher sich die beiden bereits kannten (mehr kann ich dazu hier nicht schreiben, sonst würde ich zu viel von der Story verraten).
Auf jeden Fall positiv  anzumerken ist, dass man bis zum finalen Showdown nicht weiß, wer auf die Seite des Bösen gewechselt ist. Man wird davon überrascht, außerdem war ich bis zum Schluss nicht sicher, ob noch jemand ein falsches Spiel treibt, bzw. auserwählt ist ohne es zu ahnen.

Alles in allem war die Geschichte spannend, jedoch meiner Ansicht nach etwas zu lang und leidlich angsteinflößend. Für ein paar Lesestunden auf der Couch aber auf jeden Fall geeignet.