Rezension

Spannend bis grausam

Schnapspralinen
von Sabine Trinkaus

Bewertet mit 5 Sternen

‚Immer wenn ein Hund bellt‘. Der leidenschaftlichen Krimileserin Edith Hecker läßt dieser Gedanke keine Ruhe und so zieht es sie am Morgen nach dem Hundegebell, geradezu magisch zum Friedhof. Kurz darauf ertönt ihr schriller Schrei, der wiederum Britta dazu veranlaßt, sich ebenfalls schnellstens zum Friedhof zu begeben. Auch die Küsterin eilt herbei um sogleich lautstark nach einem Arzt zu rufen. Da dieser aber höchstens noch der mittlerweile ohnmächtig gewordenen Edith Hecker helfen könnte, alarmiert Britta lieber die Polizei.

So kommt es, dass kurze Zeit später Brittas Lebensgefährte Christian und seine Kollegin Sophie sich ebenfalls auf dem Friedhof einfinden. Dies führt, neben der ohnehin unerfreulichen Situation, sofort zu Spannungen da Britta, wenn auch unbegründet, eifersüchtig auf Sophie ist. So endet der Vormittag für alle, ob tot oder lebendig, recht unerquicklich.

Christian und Sophie, beginnen umgehend mit ihren Ermittlungen. Aber auch Agathe, der es in ihrer Seniorenresidenz viel zu langweilig ist, nimmt sich des Falles an und ermittelt gemeinsam mit ihrer Freundin Margot in Sachen „Friedhofsleiche“. Dabei sind ihnen alle Mittel recht und so wird auch schon mal am frühen Vormittag, weil ein Schnaps die Zunge löst, ordentlich einer gepichelt. Gut, dass man sich kennt und daher fast zwangsläufig zusammen arbeiten muss.

Da jedem der beiden „Ermittlungsteams“ völlig unterschiedliche Möglichkeiten, mit total abweichenden Ergebnissen offenstehen, führt dies zunächst zu einer erklecklichen Anzahl möglicher Täter. Fast jeder scheint in den Fall verwickelt zu sein und auch das Opfer selbst gibt jede Menge Rätsel auf. Am Ende zeigt sich, dass die menschlichen Angründe scheinbar viel tiefer sind als zunächst angenommen. Auch wenn das den ein oder anderen Verdächtigen dazu bewegt über sich und sein Verhalten nachzudenken, der Tote wird davon nicht mehr lebendig.

Ein bis zum Ende spannender Krimi der, wenn man es geschafft hat die vielen Protagonisten gedanklich zu sortieren, zu ganz eigenen Mutmaßungen anregt. Gekonnt werden viele Hinweise gestreut, aber ob sie wirklich zum Täter führen bleibt bis zum Schluss offen.