Rezension

Spannend bis zum Schluss

Night World - Engel der Verdammnis - Lisa J. Smith

Night World - Engel der Verdammnis
von Lisa J. Smith

Bewertet mit 4 Sternen

“Vampire Diaries”, “Der magische Zirkel”, “Visionen der Nacht” – alles Reihen, bzw. Trilogien, mit denen mich Lisa J. Smith bereits begeistern konnte. Nun musste ich auch unbedingt mit den Bänden der “Night World”-Reihe beginnen und der erste Band “Engel der Verdammnis” konnte mich wieder mal mit dem typischen Smith-Stil überzeugen.

“Engel der Verdammnis” ist der erste Band der “Night World”-Reihe. Dabei ist es jedoch vollkommen egal, in welcher Reihenfolge man diese Bücher liest, da sie immer abgeschlossen sind. Zwar wird die sogenannte Nachtwelt immer wieder thematisiert, aber auch immer ausreichend erklärt, sodass man diese Reihe bedenkenlos in beliebiger Reihenfolge lesen kann. “Engel der Verdammnis” ist erstmalig in den 90′ern in Deutschland im Cora Verlag erschienen, 2009 wurde die Reihe bei Randomhouse erneut aufgelegt.

Lisa J. Smith ist einfach eine unglaublich gute Autorin. Sie schreibt nie langweilig oder holprig, ihre Handlungen sind immer spannend und ich kann ihre Bücher nur sehr schwer aus der Hand nehmen. “Engel der Verdammnis” ist eine spannende Geschichte, die mit interessanten Charakteren und einen guten Plot überzeugen kann.

Gillian ist eine Protagonistin, mit der man einiges durchmachen muss. Sie ist sympathisch, aber auch unglaublich naiv, sodass es nicht immer leicht mit ihr ist. Man wird quasi während der Geschichte mit ihr erwachsen, beobachtet sie bei ihren ersten eigenen Schritten und wie sie von einem noch sehr kindlichen Teenager zu einer jungen, selbstbewussten Frau wird. Aber dennoch ist sie auch unglaublich naiv und vertraut Angel blind, ohne wirklich etwas über ihn zu wissen. Sie sucht Anerkennung und die große Liebe, die sie, ihrer Meinung nach, in Nachbarsjunge David gefunden hat. Dieser ist jedoch vergeben, was sie nur bedingt stört. Man kann Gillian sehr mögen, aber man möchte sie auch am liebsten ständig durchschütteln.
Angel ist dagegen sehr interessant. Er rettet Gillian das Leben und gibt sich als ihr Engel aus. Seit dieser Nahtoderfahrung ist er stets bei ihr und versucht ihr im Leben zu helfen, indem er ihr bei der Frisur und der Kleiderwahl hilft, sie in der Schule beliebt macht, ihr neue Freundschaften schenkt und ihr wahres Ich offenbart. Dennoch ist er nicht das, wofür er sich ausgibt. Er kennt sich in der Nachtwelt aus und führt Gillian in diese hinein. Angel ist zwar nicht immer sympathisch, aber dennoch sehr interessant.
Andere Charaktere wie Tanya, Kim, Amy und David spielen zwar auch eine Rolle, sind aber bei Weitem nicht so interessant und sympathisch wie Gillian und Angel.

Die Nachtwelt selbst wird als bedrohlich dargestellt, aber auch gleichzeitig sehr interessant und spannend. Man lernt binnen kurzer Zeit Hexen, Vampire, Werwölfe und Engel kennen, die friedlich miteinander leben und nicht unbedingt freundlich auf die Menschen eingestellt sind. Interessant ist dabei, dass selbst Vampire und Werwölfe in Frieden miteinander leben können, somit hat sich Lisa J. Smith nicht den üblichen Klischees bedient, was ich als sehr positiv empfinde. Ich hoffe, dass ich in den weiteren Bänden noch einiges mehr über die Nachtwelt und dessen Geschöpfe erfahren kann.

Das Cover ist unglaublich gut getroffen. Die Augen sind sehr intensiv und haben mich so manches Mal vom eigentlichen Inhalt abgelenkt. Dazu wird die teilweise sehr düstere Stimmung gut wiedergegeben. Die Kurzbeschreibung ist gelungen und enthält das Wesentliche.

Insgesamt hat mir “Engel der Verdammnis” gut gefallen. Interessante, leicht naive Charaktere, eine starke Handlung und eine düstere Stimmung haben es mir leicht gemacht, mich auf dieses Buch einzulassen und dieses zu mögen. Die weiteren Teile werden selbstverständlich auch gelesen. Ein Muss für Fans von Lisa J. Smith und paranormalen Geschichten.