Rezension

spannend bis zum Schluss

Trauma - Kein Vergessen -

Trauma - Kein Vergessen
von Christoph Wortberg

Bewertet mit 5 Sternen

"Trauma - Kein Vergessen" ist der zweite Teil der Trauma-Reihe von Autor Christoph Wortberg. Der erste Teil "Trauma - Kein Entkommen" hatte mich begeistert, weswegen ich auf die Fortsetzung sehr gespannt war. Worum geht es diesmal?

Hauptkommissarin Katja Sand und ihr Assistent Rudi Dorfmüller haben einen brutalen Mord aufzuklären. Die Rentnerin Selma Kiefer, die sich kürzlich von ihrem gewalttätigen Ehemann scheiden ließ, wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden, ihr Mörder hat sie grausam verstümmelt. In den Fokus der Ermittlungen gerät ihr Exmann, gegen den Selma zweimal Anzeige wegen Körperverletzung erstattet hat und gegen den ein Verfahren läuft. Katia Sand sucht den Psychoanalytiker Dr. Alexander Hanning in der JVA auf und bittet ihn um Rat, den Mann, der sie im letzten Fall fast getötet hätte. Durch seinen Hinweis wird sie auf einen vor kurzem entlassenen Mörder aufmerksam, seine Taten und der Mord an Selma haben denselben Modus operandi. Doch dann geschieht wieder ein Mord, der so gar nicht zu Katjas Theorie passt.

Gleich vorweg, dieser Teil hat mir noch besser gefallen als der erste, was vor allem an der sympathischen Katja liegt, die einfach total authentisch rüberkommt. Sie versucht sowohl ihrer Tochter als auch ihrem Beruf gerecht zu werden und schleppt immer noch eine traumatische Begebenheit aus ihrer Vergangenheit mit sich herum. Dieses Geheimnis wird wohl im nächsten Teil gelüftet werden, noch kann man nur spekulieren, was damals passiert ist. Der Anteil an Privatleben ist für meinen Geschmack genau richtig dosiert, dadurch lernt man Katja immer besser kennen.

Die Figurenzeichnung ist stimmig, wir begegnen alten Bekannten aus Teil eins, aber auch die neu eingeführten Charaktere sind sehr gut skizziert.

Ich fand es spannend, die Ermittlungen zu verfolgen, besonders die Gespräche mit Hanning in der JVA waren für mich ein Highlight, erinnern mich an "Quid pro quo" von Hannibal Lecter. Der Fall ist undurchschaubar, ich konnte miträtseln und mir meine eignen Gedenken machen. Die Auflösung ist stimmig, die Spannung hält sich bis zum Schluss.

Fazit: Genialer zweiter Teil der Trauma-Trilogie, der mit einem Cliffhanger endet. Ich freue mich auf die Fortsetzung.