Rezension

Spannend bis zum Schluss!

Singe, fliege, Vöglein, stirb
von Janet Clark

Bewertet mit 4 Sternen

Das war er nun – mein erster Jugendthriller von Janet Clark.

Ich erwischte mich immer wieder dabei, wie ich um die süß aussehenden Jugendthriller schlich. Und als ich dann die Chance bekam, „Singe, fliege, Vöglein, stirb“ zu lesen, habe ich mich natürlich sehr gefreut und war ziemlich gespannt, was mich da nun genau erwartet.

Und ich wurde nicht enttäuscht!

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven – einmal aus der Sicht der Hauptprotagonistin, Ina und einmal aus der Sicht von Aaron. Und da kämen wir auch schon direkt zu meinem ersten und einzigen Kritikpunkt: Der Schreibstil von Aaron hat mir überhaupt nicht gefallen, im Gegenteil, er war ziemlich schwer zu lesen für mich. Dabei war die Idee, einem der Protagonisten einen anderen Schreibstil zuzuteilen und somit die Beiden noch authentischer wirken zu lassen, eigentlich super – nur konnte ich mit dieser Umgangssprache gar nichts anfangen. Ich stolperte nur so durch seine Erzählungen und vermisste schmerzlich das „e“ in seinen Verben. Leider konnte ich mich auch nach einiger Zeit noch nicht daran gewöhnen, deswegen gibt es dafür auch einen Stern Abzug.

Nun aber zu der Hauptgeschichte: Es geht ziemlich spannend mit einem Prolog los, der mich die ganze Zeit nicht losgelassen hat, weil ich unbedingt wissen wollte, was es damit auf sich hat. Und dann ist man auch sofort mitten drin, in der Geschichte. Die Autorin hat es geschafft, mich von der ersten Seite an, an die Geschichte zu fesseln. Es gibt ein Netz aus Lügen, verwirrende Beweise und ständig wechselnde Verdächtige. Ich wusste bis zum Schluss nie genau, wer denn jetzt der Täter war. Selbst als es aufgelöst war, habe ich fest damit gerechnet, dass es doch nicht wahr ist. Man sieht also, ich wurde total hinters Licht geführt und darum geht es doch auch in einem guten Thriller!

Was mir auch besonders gefallen hat, war der erschreckend realistische „Shitstorm“ der über Ina und ihrer Familie hinweg zieht. Gerade in der heutigen Zeit des Internets und der oft auftretenden „Selbstjustiz“ durch Facebook und Co. die man überall mitbekommt, machte die Geschichte so authentisch, dass ich häufiger darüber nachgedacht habe, wie viel Macht das Internet mittlerweile über uns hat. Und wie es mir gehen würde, wenn ich verdächtigt werde, etwas getan zu haben und keine Chance habe mich zu wehren, weil es doch bei Facebook steht…

Fazit:
„Singe, fliege, Vöglein, stirb“ besticht also nicht nur durch einen außergewöhnlichen Titel und einem süßen Cover, nein – dieser Thriller hat es ganz schön in sich. Ich kann diesen Thriller also jedem empfehlen, der sowieso Thriller liebt, aber auch denjenigen, die sonst nur im Jugendgenre unterwegs sind und gerne mal was neues ausprobieren möchten, haben mit diesem Thriller eine gute Wahl getroffen. Für mich ist jedenfalls klar – das war nicht mein letzter Jugendthriller von Janet Clark!!!
4/5 Sterne

Weitere Jugendthriller von Janet Clark sind zurzeit:
„Sei lieb und büße“
„Schweig still, süßer Mund“