Spannend, ehrlich, entmythologisiert
Miriam Gebhard setzt früh an. Sie versucht die unterschiedlichen Theorien zum Grund für den Widerstand aufzuarbeiten. Dabei trifft sie auf ganz unterschiedliche Gründe bei den einzelnen Mitgliedern. So unterschiedlich sind die Vorgeschichten der Münchener Widerstandsgruppe, so vielseitig die Hintergründe. So zeigt das Buch, dass ein gemeinsamer Grund ebenso unglaubwürdig ist, wie ein gemeinsames Ziel. Die Münchener Gruppe wollte viele verschiedene Dinge. Sie war sich allein darin einig, dass die nationalsozialistische Regierung weg musste.
Ich fand es unheimlich spannend, tiefer in diese Materie einzudringen. Dass Miriam Gebhard zu Beginn die Mitglieder der Gruppe einzeln fokussiert, fand ich sehr gut. So wurde nicht nur die unterschiedliche Position der Akteure klar. Gleichzeitig wurden Sophie und Hans Scholl eingeordnet, von dem Podest gehoben, das im gleichen Rahmen auch erklärt wurde. Dieser Blick erzeugte eine gewisse Nähe. Und auch der weitere Verlauf, die Geschichten hinter den Flugblättern, war so interessanter und konnte sehr gut verfolgt werden.