Rezension

Spannend, emotional und kreativ

Die Chroniken von Lunis – König der Finsternis (Die Chroniken von Lunis 2) -

Die Chroniken von Lunis – König der Finsternis (Die Chroniken von Lunis 2)
von Janelle McCurdy

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mias Leben ist seit der Vertreibung des Königs der Finsternis nicht gerade einfacher geworden. Neben ihrem Lichtwächtertraining versucht sie weiterhin herauszufinden, wer ihre Großeltern angegriffen und in eine Art Koma versetzt hat, sie wartet besorgt auf die Rückkehr ihres Freundes Miles und ihre Zähmerprüfung steht auch kurz bevor. Außerdem weigern sich die gefangen genommenen Mitglieder der Elite weiterhin, irgendetwas über ihre Absichten oder die Pläne des Königs der Finsternis preis zu geben. Und als wäre all das nicht schon genug, wird sie von Albträumen und zwei Stimmen in ihren Gedanken geplagt. Als sie es nicht länger ertragen kann, nur von Fragen umgeben zu sein, entschließt sie sich, sich gemeinsam mit ihren Umbra Lux und Nox auf den Weg nach Astaroth zu begeben, um in der Hauptstadt der Finsternis endlich Antworten zu finden.

Mir gefiel auch dieser Band wieder sehr gut. Er war deutlich leidenschaftlicher angelegt als der Vorgängerband. Die Themen Freundschaft, Familie und Verrat sind hier stark präsent und erzielen daher ein hohes Maß an Emotionalität bei der Protagonistin – und auch bei mir als Leserin. Mias Beziehungen zu Miles, TJ, Lukas, aber auch Lux und Nox treten stärker hervor und bilden den Kern dieses Bandes. Wir erhalten mehr Einsicht in die Innenwelt der Protagonistin und so konnte ich persönlich stärker mitfühlen.

Im ersten Band hat mich der Mangel an Informationen zum König der Finsternis gestört. Er war dort nur eine Figur, die mehr dem Namen nach, aber nicht physisch präsent war. Das ändert sich hier beides. Der Leser erhält endlich mehr Hintergrundwissen zu dem König, den Lichtwächtern und den Intentionen aller Parteien. Dennoch muss ich einen halben Stern abziehen, denn mir fehlte der diplomatische Versuch einer Klärung der Situation. Mia hatte so oft Kontakt zum König, aber es kam ihr nie in den Sinn, ihn zu befragen und ihm Alternativen anzubieten. Das hat mich an mehreren Stellen in der Geschichte gestört. So blieb er als Figur wieder nur der durch und durch böse Antagonist, der von Rache und fehlender Rationalität getrieben ist. Schade irgendwie…

Dennoch konnte mich die Story im Gesamten wieder überzeugen und die Autorin hat bei mir eine emotionale Achterbahnfahrt verursacht. Ich bin nun wirklich auf den Abschlussband gespannt und hoffe auf ein kleines Happy End für Mia und ihre Umbra.