Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Spannend gehaltenes Szenario, mit interessanter These

Rache wird am besten kalt serviert - Diane Summer

Rache wird am besten kalt serviert
von Diane Summer

Bewertet mit 5 Sternen

In ihrem Debütroman „Rache wird am besten kalt serviert“ lässt Diane Summer die Kommissare Haberlund und Kaiser ermitteln. Grundsätzlich könnte sich die Handlung in jeder Stadt, in jedem Ort in jeder Schule abspielen, denn wir starten mitten im Geschehen in einer Direktion einer Schule. Ein Elterngespräch steht an, doch der Verlauf soll für Schüler, Mutter, Lehrerin und Direktor noch Jahre später Folgen haben.

 

Das Buch wird auf zwei Ebenen erzählt, einmal der Entführungsfall der Jugendlichen in der Gegenwart und einmal die Tat in der Schule bis zum Entführungsfall.

 

Zur Vergangenheit:

Der Schüler Nero soll mit seinen Taten im Beisein der Mutter konfrontiert und über die Konsequenzen unterrichtet werden. Doch seine Gewaltbereitschaft lässt ihn durchdrehen und den Direktor angreifen. Es kommt wie es kommen muss, er wird verurteilt und weggesperrt. Da allerdings sein junges Alter mildernd wirkt, kommt er nach 13 Jahren frei. Will er immer noch Rache nehmen, oder nur mehr Frieden mit der Vergangenheit schließen? Wie entwickelt sich sein Leben in Freiheit? Kann er Fuß fassen, oder driftet er noch weiter ab?

 

Gegenwart:

Die Eltern zweier Jugendlichen melden ihr Verschwinden bei Haberlund und Kaiser. Zufälligerweise sind es die Kinder der damaligen Lehrerin und des Direktors von Nero. Schnell wird klar, dass es sich um eine Entführung handelt. Steckt Nero hinter der Entführung? Hat er nach all den Jahren seine Drohung auf ewiger Rache wahr gemacht? Oder ist auch er Opfer eines anderen Täters? Soll er nur als Sündenbock dienen? Oder ist es noch komplizierter? Kommissar Haberlund und Kaiser stehen vor einem drängenden Problem. Wo sollen sie ansetzen? Denn die Zeit arbeitet gegen sie, wenn sie die Kinder lebend finden wollen.

 

Die Geschichte ist in einem flüssigen Schreibstil gehalten. Es gibt keine unnötigen Nebenstränge, sondern die Erzählung bleibt beim Fall als Hauptgeschehen. Einzig die kurzen Kapitel aus der Vergangenheit, die sich mit den längeren Gegenwartskapiteln abwechseln, unterbrechen die Zeitlinie. Dies ist aber für den Leser durchaus interessant und spannend zugleich.

 

Ich hatte das Buch an zwei Abenden ausgelesen, woraus man auch das Spannungspotenzial ablesen kann. Allerdings ging es mir zum Schluss dann etwas zu schnell. So hätte ich nicht gedacht, dass beim Verhör der Täter so schnell einbricht, nachdem er sich vorher doch redlich Mühe gemacht und Grips bewiesen hat. Trotzdem hatte ich schöne, interessante und spannende Lesestunden. Ich darf das Buch allen Lesern empfehlen, die bei einem Krimi nicht von Nebensträngen abgelenkt werden wollen und bin gespannt wie der nächste Fall von Haberlund und Kaiser aussehen wird.