Rezension

Spannend, irre und außergewöhnlich

AERA - Die schwärzeste Nacht -

AERA - Die schwärzeste Nacht
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Seit sie im Jahre 2012 plötzlich wieder aufgetaucht sind, haben die alten, fast vergessenen, Gottheiten wieder die Oberhand auf der Erde. Sie krempeln die Weltordnung um, verweisen einst mächtige Religionen auf die hintersten Plätze und haben so ihre ganz eigenen Pläne mit den Sterblichen. Interpol-Ermittler Malleus Bourreau scheint irgendwie trotz aller Differenzen von allen Göttern verschont zu werden und geht ganz unbeirrt weiter seine Arbeit nach. Allerdings jagt er jetzt halt Götter statt Kriminelle - obwohl die Unterscheide da schon mal fließend sind. Sein neuer Fall kommt aber recht harmlos daher, bleibt es aber nicht.

Um die allgemeine Verwirrung etwas abzumildern gibt gleich zu Anfang eine Liste der handelnden Personen und eine Liste der handelnden Götter und ich fand beides sehr hilfreich. Gerade bei den Gottheiten kenn ich natürlich Kali, Loki, Mars oder Odin, um nur einige zu nennen, aber von Perun, Yama, Sirona oder Lakampati  habe ich bisher noch nie gehört. Aber dank des Registers konnte ich alle Gottheiten und andere wichtige Personen ganz gut im Blick behalten.

Überfall

Der Einstieg in die Geschichte ist ein Überfall auf Bourreaus Schneider - der ihn aber vor allem weniger mit Kleidung, als mit seinen vielgeliebten Culebras in allen erdenklichen Wirkungsweisen beliefert. Diese Culebras sind kleine, merkwürdig geformte Zigarillos, die Bourreau auf verschiedene Arten unterstützen. Sie steigern seine Konzentration oder seine analytischen Fähigkeiten - mit anderen Worten es sind Drogen und Malleus Bourreau ist schlicht und ergreifend süchtig nach den Dingern. Bei besagtem Überfall wird der gesamte Vorrat des Schneiders an Culebras vernichtet was Bourreau in eine ziemliche Krise stürzt.

Ermittlungen

Da Malleus Bourreau aber von seinem Boss erst mal auf einen anderen Einsatz geschickt wird, fehlt ihm ein bisschen die Zeit, sich um seine Zigarillos zu kümmern. Während er selber beginnt die Hintergründe eines augenscheinlichen Unfalls zu untersuchen, schickt er Lagrande los, sich um die tatsächliche Herkunft der Culebras zu kümmern. Während er schnell feststellt, dass es sich in seinem Fall nicht um einen Unfall handelt kommt Madame Lagrande auch der einen oder anderen krummen Sache auf die Schliche. In beiden Fällen spielen diverse Gottheiten eine wichtige Rolle.

Spannend

Besonders spannend finde ich an all den neuen Fällen, dass es wieder an zig verschiedene spannende Orte rund um die Welt geht. Auch die zahlreichen unterschiedlichen Gottheiten, mit ihren allzu menschlichen Lastern und Streitigkeiten finde ich immer wieder aufs Neue interessant, aber eben auch lustig und sie spiegeln ganz oft  meine ganz eigenen schlechten Angewohnheiten. Bourreaus Schatten klebt ihm genau wie im ersten Buch stets na den Hacken und ich finde ihn tatsächlich recht liebenswert - auch wenn ich immer noch nicht weiß, was eigentlich seine Aufgabe oder sein Ziel ist.

Mein Fazit:

Aera 2 - Die schwärzeste Nacht von Markus Heitz ist spannend, witzig, überraschend und durchaus auch lehrreich. Dank der ausgiebigen Recherche des Herrn Heitz habe ich jede Menge bekannte und unbekannte Gottheiten kennengelernt und weiß auch wieder, warum ich vor ein paar Jahren aufgehört habe zu rauchen. Ich hoffe, eine weitere Fortsetzung braucht nicht wieder sieben Jahre!