Rezension

Spannend und ein wenig exotisch...

Wernievergibt - Friederike Schmöe

Wernievergibt
von Friederike Schmöe

Bewertet mit 4 Sternen

Für mich ist es der zweite Fall rund um die Ghostwriterin Kea Laverde. Kea selbst ermittelt, aber schon im fünften Fall ihres Lebens. Die Reihenfolge könnt ihr oben entnehmen. Und im Juli kommt der sechste Fall bei Gmeiner heraus.

Kea tut das, was sie nie wieder machen wollte. Sie nimmt einen Auftrag an um eine Reisereportage im Kaukasus, besser gesagt in Georgien zu schreiben. Aber sie wollte nie wieder fliegen! Um ihre Angst zu unterdrücken nimmt sie ihre alte Freundin Juliane mit, die ihr nun zur Seite steht. Eigenartigerweise hat Kea den Auftrag aber nur bekommen, weil ihre Vorgängerin einfach in Georgiern verschwunden ist. Eine Reisereporterin, die ein neues leben beginnen will oder ist ihr vielleicht etwas passiert?

Ihre ersten Recherchen laufen ins Leere hinein, als plötzlich auch eine bekannte Mezzosopranistin verschwindet. Das Konzert fällt einfach aus. Auf Umwegen erfährt Kea, dass es eine Verbindung zwischen den Frauen gibt. Was sie nicht ahnt ist, dass Menschen in Georgien schon einmal Unfälle haben und es auch hier tiefe Abgründe gibt'.

Diesmal haut der Ort, an dem dieser Krimi spielt, mich einfach um. Georgien, so selten darf man mal in ein Land reisen, dass so fern ab, der normalen Krimischauplätze liegt. Und so ist es dann auch beschrieben. Auf der eine Seite karg und unwirtlich, tatsächlich einsam, aber auch in den Städten bunt, unternehmungslustig und reich an hilfsbereiten Menschen.

Gestört haben mich am Anfang so ein paar Kleinigkeiten. Denn so einfach in einen fremden Koffer gucken? Auch wenn die Person verschwunden ist? Da musste ich schon stutzen. Auch Keas Reiseangst ist für mich nachvollziehbar, wird aber am Anfang etwas zu oft erwähnt für meinen Geschmack. Oft muss Juliane in den sprichwörtlichen Hintern treten, damit Kea überhaupt etwas macht.

Schade ist auch, dass Juliane erst gar nichts von dem Verschwinden der jungen Frau wissen will, aber dann plötzlich doch immer den Fall in eine Richtung treibt. Das hat für Irritationen gesorgt, weil ich nicht wusste: Will sie jetzt oder will sie das nicht?

Über Kea und ihre Beziehung wird natürlich diesmal nicht viel verraten. Da ist Kea schon sehr eigenwillig, aber schade war es schon, dass Neo nur am Anfang kurz auftaucht und dann als der schlechte Mann herhalten muss.

Nebenbei gibt es immer wieder Kapitel, die direkt in Georgiern spielen bei anderen Menschen. Da ist ein Polizist, der eigentlich viel mehr ändern möchte in diesem Land und einen Unfall untersucht und da ist eine alte Frau, die ein Geheimnis mit sich herum trägt. Diese Stränge werden nach Schmöes Art wieder elegant zusammengefügt und ergeben später die Lösung des Rätsels.

Viel besser als der vierte Fall, da das Land wirklich interessant war und anders. Kea ist und bleibt manchmal ein Nervenbündel, dass nicht weiß was sie will oder eben doch.