Rezension

spannend und eindrucksvoll

Das verlorene Medaillon - Ellen Marie Wiseman

Das verlorene Medaillon
von Ellen Marie Wiseman

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: Angesichts des Elends, das in der Bergarbeiterstadt Coal River herrscht, ist Emma Malloy fassungslos. Selbst Waise, geht ihr besonders das Schicksal der Kinder zu Herzen, die halb verhungert und unter Lebensgefahr in den Kohlenminen schuften müssen. Gegen den Willen ihrer wohlhabenden Verwandten, bei denen Emma seit dem Tod ihrer Eltern lebt, verteilt sie heimlich Nahrungsmittel an die Ärmsten und bringt den Kindern Lesen und Schreiben bei. Eines Tages trifft sie dabei auf den Arbeiter Clayton Nash, der sie vor der Kohlekompanie warnt, denn die duldet keine Einmischung ...

 

Ein schön gestaltetes Cover hat mich neugierig gemacht.

Die Grundidee der Autorin, mit Emma, die selbst als Waise zurück nach Coal River kommt und sich nicht fügt, sondern sich aktiv dafür einsetzt, den Kinderarbeitern in der Kohlenmine zu helfen, finde ich klasse, gut beschrieben. Emma ist eine junge Frau, deren Charakter mir recht gut gefallen hat, am Anfang nach außen eher angepasst um sich dann im weiteren Verlauf zu entwickeln, in eine Frau, die sich weder um Konventionen schert, noch den in sie gesetzten Erwartungen in eine billige Arbeitskraft. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, doch ich empfand so einige Passagen als ein wenig zu ausführlich, zu langatmig, getreu dem Motto: „In der Kürze liegt die Würze“.

Insgesamt jedoch hat die Autorin das Schicksal der damals so ausgebeuteten Familien offen und auch schonungslos beschrieben und dem Leser damit einen sehr guten Einblick in das damalige Leben der ausgebeuteten Arbeitsfamilien gegeben, die der Willkür der Minenbesitzer  nach Profit hilflos ausgeliefert waren. Die teilweise sehr emotionalen Schilderungen haben mich mitfiebern und auch mitleiden lassen, haben mich in ihren Bann gezogen.

Mich hat der Roman trotz der kleinen Schwäche gefesselt und die Geschichte hat mir gut gefallen.