Rezension

Spannend und gut geschrieben, aber schlecht gelesen (Hörbuch)

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage -

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage
von H. Dieter Neumann

Bewertet mit 4 Sternen

Dies war mein erstes Buch von H. Dieter Neumann, somit auch die erste Begegnung mit Kira Lund und Helene Christ.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Ich war sofort in der Szenerie drin, sei es bei dem Autounfall, der Aufregung um die Generalprobe des Chores oder dem Auffinden der Wasserleiche im grünen Kleid.

Fast idyllisch wirken die Segelszenen auf der Ostsee mit Kira Lund und ihrem Freund. Nett, dass in einem kurzen Rückblick Kiras Tätigkeit und die Kooperation mit der Flensburger Kripo kurz erläutert wird - für mich als "Kira-Erstleserin" war das hilfreich.

Für die ganze Szenerie erscheint mir das Cover mit der stürmischen grauen Ostsee und dem schwarzen Himmel fast zu düster - das Buch hat doch sehr viele "helle", eher heitere Momente.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, ist flüssig und spannend erzählt, auch mit schönen Landschaftsbeschreibungen. Die Spannung entsteht für mich nicht durch Action, sondern durch die vielen kleinen Details und Informationen, auch die Widersprüche, die langsam zusammen getragen werden. Manchmal ein wenig zu langsam, wobei mir persönlich das eher gemächliche Tempo, das der Krimi im Mittelteil hat, ganz gut gefällt.

Was mich total genervt hat, war der Sprecher, der ging mir mehr und mehr auf den Geist, sei es , weil sich die Summe des Gehörten addierte, sei es, weil es / er "schlimmer" wurde. Vor allem, wenn er die Frauenrollen spricht, klingt das alles sowas von dümmlich-affektiert, wie ein ganz schlechter Schauspieler eines Laientheaters, der eine Frau imitiert.

Sorry, aber ich finde, die Geschichte leidet darunter, die gefiel mir nämlich richtig gut, und gerade die Dialoge sind schön zahlreich und sehr lebendig. Wäre am liebsten zwischendrin auf das Buch zum Lesen umgestiegen, aber das hatte ich ja nun einmal nicht.

Insofern wird das hier eine Leseempfehlung, aber keine Hörempfehlung!