Rezension

Spannend und mystisch, aber leider auch etwas nervig

House of Night - Betrogen - P. C. Cast, Kristin Cast

House of Night - Betrogen
von P. C. Cast Kristin Cast

Auch wenn ich den ersten Band der Buchreihe bereits vor längerer Zeit gelesen hatte, konnte ich mich noch sehr gut daran erinnern, was in ihm geschah und wie er endete. Nach langer Zeit des hin und her Überlegens griff ich nun zum Nachfolger und ärgerte mich prompt nicht schon er in ihm versunken sein, denn die Story sprach mich wieder sehr an. 

 

Ich war also wieder im House of Night, der Schule für Vampire und der Nachtgeschöpfe, um mich an der Seite von Zoey durch ihr doch recht turbulentes  zu lesen. Hat es mir gefallen? Auf jeden Fall! Das lag vor allem daran, das man sich mit dem Thema „Vampir“ so richtig schön auseinandersetzte. Wie lebten sie? Wie sehe ihre Zukunft aus? Welche Fähigkeiten hatten sie? Antworten gab es hier auf jeden Fall eine ganze Menge, aber auch neue Fragen, auf welche ich mir aber in den weiteren Büchern, Antworten erhoffe. Nachdem es bei dem Ritual der „Töchter der Dunkelheit“ zu Problemen kam, durfte ich nun erleben, wie diese Schulgruppierung neu aufgebaut wurde und ihre ehemalige Anführerin Aphrodite unehrenhaft den Rückzug antreten musste. Doch nicht allein das erregte meine Aufmerksamkeit, denn wie bereits in der Kurzbeschreibung zu lesen, verschwinden nicht nur Menschen, sondern werden auch tot aufgefunden, wobei die Spuren eben genau zur Schule „House of Night“ führten.

 

Schockierend, aber spannend schafften es die Autorinnen, dem dunklen Wesen der Vampire nicht nur etwas Farbe, sondern einen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Das machte sich in diesem Band besonders dadurch bemerkbar, das wieder neue Eigenschaften und Wesenszüge der Charaktere kennenlernen durfte. Sei es Zoey, welche mit ihrer hohen Begabtheit zurechtkommen muss oder Aphrodite, welche aufgrund ihrer Fehler, das Vertrauen in viele verloren hatte. Aber auch andere Personen, wie die Zwillinge Shaunee und Erin stachen mit ihrer eigenen Persönlichkeit hervor. 

 

Bevor ich mit meiner negativen Kritik beginne, möchte ich aber vorab noch den Schreibstil der Schriftstellerinnen loben, welche nicht nur ein Auge für Details haben, sondern auch Personen und Landschaften Leben einhauchten. Auch das Spiel mit den Emotionen schafften sie gekonnt und überzeugten mit herzzerreißenden Szenen der Traue, Freude, aber auch Angst. Leider gab es bei dem Ganzen auch ein aber, denn als Erwachsene, machten mir die unendlichen Schwärmereien der Clique ganz schön zu schaffen. Worte wie süß oder heiß, wurden nämlich nicht für die Beschreibung von Speisen genutzt, sondern für Jungs bzw. Männer. Wäre dies nur ein paar Mal vorgekommen hätte ich erneut darüber hinwegsehen können. Da aber sowohl Jungs, als auch Mädchen ihren Hormonen freie Bahn ließen und fleißig vor sich hin schmachteten, hatte ich davon sehr schnell die Nase voll und übersprang diese Stellen schließlich. 

 

Trotz allem war der Band wieder eine Bereicherung für mich, da er außerhalb der Schwärmereien, eine spannende Geschichte erzählte, welche Jugendliche nicht nur in eine fantastische Welt entlockte, sondern auch zeigte, wie ein miteinander aussehen kann. Ja, das Buch enthielt tatsächlich lehrreiches Material zur Auseinandersetzung mit anderen und zeigte, das es bei einem Streit nicht immer gleich zu Ausschreitungen kommen musste. Wie oben schon beschrieben, gab das Buch auf einige Fragen, die sich im Verlauf der Geschichte stellten, keine Antworten. Das fand ich sehr schade, da man so unweigerlich zum Nachfolger greifen müsste. Ich werde dies zwar tun, aber doch mit einem leichten, bitteren Beigeschmack.

Mein Fazit

 

Spannend, packend, mystisch, das war der 2. Band der House of Night“ – Reihe für mich. Man merkte zwar wieder deutlich, das sich das Buch eher an ein jüngeres Publikum richtete, aber meinen Lesespaß hatte ich trotzdem, da gerade die Story interessante Ansätze fand, auch Personen über 20 neugierig zu machen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band, schon allein da ich Antworten auf meine Fragen möchte. Man darf also weiter gespannt sein.