Rezension

Spannende Dystopie mit vielversprechendem Ansatz

Neun - Zach Hines

Neun
von Zach Hines

Bewertet mit 3.5 Sternen

„NEUN“ ist der dystopische Debütroman von Zach Hines, einem amerikanischen Drehbuchautor. 

 

ZUM INHALT:

Durch eine Sonneneruption im Jahre 1808 hat sich die Welt verändert. Nach dem „Sommer der Stürme“ ist nichts mehr wie zuvor und jeder Mensch hat fortan neun Leben und nicht mehr nur eines. Um der dadurch bedingten Überbevölkerung entgegenzuwirken wirken, wurden Maßnahmen im Sinne eines Elimierungssystems mit regelmäßigen Tilgungen der Leben im Rahmen eines vorgegebenen Lebensplans eingeführt. Letztlich sind der persönliche LifeScore sowie die Lebensbilanz entscheidende Kriterien für Lebensstandard und Erfolg, was durch ein staatliches Belohnungssystem sichergestellt wird.

Aber mit jedem neuen Leben wächst auch die Gefahr von Wiedergeburtsfehlern. Man verliert mitunter sensorische Fähigkeiten, sprich Sinne und Wahrnehmung sind gestört, oder aber man verliert den Verstand mitsamt aller Erinnerungen. Dies ist der gefürchtetste aller Fehler, man nennt ihn Retrogression. Retrograde (sogenannte Retros) werden aus der Gesellschaft ausgestoßen. Es ist ein Tabu, mit dem sich niemand näher beschäftigen möchte.

Der Protagonist Julian Dex ist eine Eins und damit als Teenager ein Verweigerer. An seiner Schule gibt es einen Auslöscher-Club, der Massenmordpartys veranstaltet, um die Bilanz der Schule zu verbessern. Sie wollen sich den „Spaß“ an den Tilgungen nicht nehmen lassen. Der Druck auf Julian wächst. Kann er ihm dauerhaft standhalten?

 

MEINE MEINUNG:

Das Buch ist wirklich sehr spannend, ich war bis zur letzten Seite gefesselt und habe es gerne gelesen. 

Schon die Idee, die hinter dem Ganzen steckt, fand ich wirklich interessant. Allerdings wurden viele Fragen, die sich mir im Laufe der Geschichte stellten, nicht oder zumindest nicht zufriedenstellend beantwortet. Das Gewicht lag meines Erachtens zu sehr auf dem Auslöscherclub der Schule und dessen Machenschaften und weniger auf dem, was gesellschaftlich hinter allem steckte, dem großen Ganzen sozusagen, das man am Ende nur erahnen und sich grob umrissen vorstellen kann. Da das Buch nicht als mehrteiliges Werk angelegt ist, finde ich das echt schade. Das Buch hatte sehr viel mehr Potential, das leider ungenutzt verpufft ist. Daher kann ich meine Bewertung nur im Mittelfeld platzieren.