Rezension

Spannende Ermittlungen

Wilde Jagd -

Wilde Jagd
von René Freund

Bewertet mit 4 Sternen

Philosophieprofessor Quintus kehrt im Sommer in sein Elternhaus in Stein am Gebirge zurück. Hier will er sich von der Trennung von seiner Ehefrau und der Funkstille seitens seiner Tochter erholen. Als er beim Spazierengehen mit Familienhund Machtnix auf die Pflegerin Evelina trifft, ist es mit der Ruhe jedoch schnell vorbei. Sie kommt aus der Slowakei und pflegt den alten Zillner, nachdem dessen frühere Pflegerin spurlos verschwunden ist. Gemeinsam wollen sie herausfinden, was mit ihr passiert ist. 

 

„Wilde Jagd“ ist der erste Roman, den ich vom Autor Rene Freund gelesen habe. Mich hat dieser Roman vollkommen positiv überrascht und begeistert. Den Schreibstil empfand ich als elaboriert und sehr angenehm, die Atmosphäre wirkte schon fast krimihaft. Inhaltlich hatte mich die Geschichte um die verschwundene Pflegerin und die verschriebenen, teilweise finsteren Dorfbewohner schnell gepackt – die Spannung stieg dabei stetig und die Hintergrundgeschichte hat mich emotional sehr erreichen können. Einzig mit der esoterischen Ader der Pflegerin Evelina konnte ich thematisch bis zuletzt nichts anfangen. Auch die wiederkehrenden philosophischen Ausschweifungen des Professors empfand ich bisweilen als etwas überflüssig und überbordend. Nichtsdestotrotz lebte der Roman von den lebendigen Figuren mit hohem Wiedererkennungswert. Insbesondere der Professor war als Charakter sehr gut und umfassend gezeichnet. Während ich mit ihm zunächst meine Schwierigkeiten hatte, entpuppte er sich im Verlauf der Geschichte zunehmend als wirklich netter Kerl und machte eine erstaunliche Wandlung durch, die ihm sehr guttat. 

 

Fazit: Ein Roman zwischen Unterhaltung und Krimi, der trotz oder wegen seines uneindeutigen Genres und vor allem mit Figuren mit hohem Wiedererkennungswert überzeugt.