Rezension

Voller Überraschungen

Wilde Jagd -

Wilde Jagd
von René Freund

Bewertet mit 5 Sternen

Voller Überraschungen

Selten fand ich den Umschlagtext so passend, der „fast schon ein Krimi“ schreibt. Dieser Roman ist voller Überraschungen und entzieht sich der Zuordnung zu einem Genre. Der Titel, der einen mystischen Bergsturm beschreibt, passt auch auf andere Inhalte hervorragend. Die Geschichte wird aus der Sicht des Philosophie-Professors Quintus in recht sachlicher Sprache erzählt. Sie deckt eine bunte Mischung an Themen ab, die überraschend gut zusammenpassen und organisch wirken: Jagd auf die schöne Vermisste und mögliche Täter, mystische Elemente, philosophische Themen, Dorfleben und Alpenmentalität, alte Bekanntschaften und neue Freundschaften, usw. Ich fand den Kontrast zwischen dem banalem Landleben und dem Verschwinden von Angelika sehr spannungsreich und wollte nicht aufhören zu lesen. Die Personen sind allesamt glaubwürdig, urig und eigenwillig. Es gibt viele intelligente Beobachtungen und Analysen, die kleinen philosophischen Einwürfe und Zitate fand ich auch sehr interessant und erhellend. Die Auflösung ist überraschend und war für mich sehr befriedigend. Sie hätte noch etwas ausführlicher sein können, ich vergebe dennoch volle fünf Sterne, da ich rundweg gut unterhalten wurde und jederzeit wieder etwas von René Freund lesen würde.