Rezension

Spannende Fortsetzung der Reihe um Isabelle Bonnet

Madame le Commissaire und die späte Rache - Pierre Martin

Madame le Commissaire und die späte Rache
von Pierre Martin

Bewertet mit 5 Sternen

 

 

Isabelle Bonnet, die toughe Persönenschützerin, die sich im ersten Roman in ihrer Heimatstadt Fragolin von den Folgen eines Attentats erholt hat, beschließt, dort für imer zu bleiben. Damit das ganze einen legalen Anstrich bekommt, wird sie mit Unterstützung ihres sie protegierenden Chefs zur leitenden Kommissarin einer Art "Cold Case"-Abteilung ernannt, die in der Kleinstadt ihren Sitz hat. Als Assistent wird ihr der bereits aus dem ersten Roman bekannte Schlacks Apolilnaire zugeteilt.
Lange müssen die beiden nicht nach abgelegten Fällen graben. Ausgerechnet in Fragolin wurde vor 10 Jahren ein Dachdecker mit einer Mistgabel erstochen. Was also liegt näher, als sich diesen Fall neu vorzunehmen. Schnell finden die Isabelle Bonnet und Apollinaire heraus, dass das Opfer ein Vergewaltiger war. Hat sich das Opfer oder einer seiner Angehörigen gerächt? Und gibt es Parallelen zu zwei aktuellen Mordfällen in der Provence, in der die Opfer in anklägerischer Weise zur Schau gestellt wurden?
Kompliziert werden die Ermittlungen durch einen Auftrag von Bonnets Gönner und Chef, der sie bittet, einen Mann, der sich bis zum Beginn eines Prozesses im Zeugenschutzprogramm befindet, für fast einen Monat in Fragolin unterzubringen und zu bewachen. Leider erweist sich dieser Zeuge als eigensinnig, was den Auftrag nicht einfacher macht.
Der zweite Roman Pierre Martins gefällt mir noch besser als der erste, der Fall ist spannend, die Charaktere sind liebenswert und die Darstellung der Provence und ihrer schönen Seiten kommt auch nicht zu kurz. Nur ein kleiner Wermutstropfen: warum muss ausgerechnet Isabelle in einer ihrer schlaflosen Nächte das erste aktuelle Opfer finden, in dessen Fall sie aber qua Zuständigkeit nicht ermitteln darf? Das wirkt dann doch etwas konstruiert.