Rezension

Spannende Geschichte

Dämmerhöhe - Eiskalt
von Birgitta E. Hassell Marta Hlin Magnadottir

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich erst vor wenigen Tagen den ersten Band "Lautlos" gelesen habe und diesen mit eher gemischten Gefühlen gesehen habe, war ich schon sehr auf den zweiten Band "Eiskalt" gespannt. Hier wurde ich zum Glück nicht enttäuscht, denn ich fand den zweiten Band der "Dämmerhöhe"-Reihe deutlich spannender als noch den ersten Band.

Der Schreibstil ist zwar weiterhin sehr einfach gehalten und stellenweise komplett anspruchslos und alles andere als zeitgemäß, allerdings besitzt das Buch auch eine gewisse Anziehungskraft, die sich nicht leugnen lässt. Die Dialoge sind zwar stellenweise alles andere als gelungen, da man Vladís und ihrer Cousine Johanna manche Gespräche absolut nicht abkauft, allerdings kann man da, wenn man nicht zu viel erwartet, noch drüber hinwegsehen. 

Dennoch mochte ich Vladís als Protagonistin sehr und sie war so ganz anders als ihre Freundin Anna, deren Geschichte im ersten Band erzählt wurde. Vladís braucht nicht ständig ihre Freundinnen um sich herum, sondern verkriecht sich am liebsten in die Leseecke, um Gruselgeschichten und andere Bücher zu lesen. Gleichzeitig wirkt sie auch sehr reif für ihr Alter und ist dazu noch ernst, aber alles andere als langweilig.

Seit einigen Tagen quält sie sich mit Albträumen, in denen ein kleines Mädchen mit roten Augen zu ihr spricht und sie beschimpft. Vladís schiebt dies zunächst auf ihr neuestes Buch, allerdings sieht sie die Augen auch später im Spiegel im Haus ihrer Oma, sodass sie misstrauisch wird und wie magisch vom Dachboden angezogen wird, der bereits seit Jahren nicht mehr betreten werden darf.

Die Entdeckungen, die sie dabei auf dem Dachboden macht, sorgen dafür, dass sie und Johanna nur noch neugieriger werden und sich mit der Familiengeschichte auseinandersetzen möchten, doch dazu soll es vorerst nicht kommen, da bereits weniger später der Krankenwagen vor dem Haus steht...

"Lautlos" ist nicht nur wahnsinnig spannend, sondern lief auch ab wie ein Horrorfilm, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte. Zwar konnte man recht schnell erahnen, was es mit dem Mädchen auf sich hat, allerdings beschreiben die Autorinnen die Geschichte so spannend und lebhaft, dass es dabei schon fast egal war, dass sich der anfängliche Verdacht bestätigt hat und somit nur wenig Überraschungen mit sich brachte.

Interessant ist auch, dass man der sogenannten Dämmerhöhe, um die es in der Reihe eigentlich geht, nur wenig Beachtung schenkt und man sich vielmehr auf das Haus von Vladís' Oma konzentriert, sodass man hier nur wenig über die Dämmerhöhe erfährt, was ich allerdings alles andere als schlimm finde.

Das Cover ist für mich leider nicht der größte Hingucker. Man sieht hier zwar viele Vögel und auch eine Art Hochhaussiedlung, allerdings ist beides kein Bestandteil der Geschichte, sodass ich das Cover als unglücklich gewählt ansehe. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, sodass ich auch dem zweiten Band gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: Nachdem ich vom ersten Band eher enttäuscht war, konnte sich der zweite Band "Eiskalt" deutlich steigern und überraschte mit einem spannenden und gruseligen Setting, dass an so manchen Horrorfilm erinnert und eine tolle Atmosphäre ausstrahlt. Ich bin somit zufrieden und bin gespannt, was mich beim dritten Band "Besessen" erwarten wird.