Rezension

Spannende Handlung, liebenswürdige Charaktere – ganz viel Thrill!

SOG - Yrsa Sigurdardóttir

SOG
von Yrsa Sigurdardottir

Sog. Yrsa Sigurdardóttir (2)

Infos zum Buch

Titel: Sog
Autor: Yrsa Sigurdardóttir
Seiten: 444
Verlag: btb
Handlungsort: Reykjavik, Island
Erstveröffentlichung: 18. September 2017

Infos zum Autor

„Yrsa Sigurdardóttir, geboren 1963, ist eine vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin, deren Spannungsromane in über 30 Ländern erscheinen. Sie zählt zu den „besten Kriminalautoren der Welt“ (Times Literary Supplement). Sigurdardóttir lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Reykjavík. Sie debütierte 2005 mit „Das letzte Ritual“, einer Folge von Kriminalromanen um die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir. DNA ist Start einer neuen Serie um die Psychologin Freyja und Kommissar Huldar von der Kripo Reykjavik.“ (Quelle)

Rezension

Sog ist der zweite Teil der Reihe rund um Freya und Huldar. DNA ist der erste Teil, diesen habe ich allerdings nicht gelesen, sodass ich nicht weiß, ob ich den ersten Teil spoiler, wenn ich diese Rezension schreibe.

Kommisaer Huldar wird zu einer Schule gerufen, dort wurde von 10 Jahren eine Zeitkapsel in die Erde gesetzt, Schüler haben vor 10 Jahren Briefe geschrieben, wie sich sie Reykjavik 2016 vorstellen. Ein Brief sorgte für besondere Aufmerksamkeit, denn dort stehen 6 Initialien von Menschen, die getötet werden sollten. Zunächst wird dies als „dumme-Jungen-Streich“ abgetan, doch als dann zwei abgetrennte Hände auftauchen, nimmt der Kommissar die Sache doch etwas näher in den Blick.

Den Inhalt dieses Buches zu beschreiben fällt mir wirklich sehr schwer. Nicht weil nichts passiert ist, sondern weil so viel passiert ist, dass ich nicht vorweg nehmen möchte. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen dieses Buch zu lesen, denn mir hat es total gut gefallen. Zunächst hatte ich einige Probleme mit den Namen, für mich sahen die alle Gleich aus und da ich manche Buchstaben nicht kenne, habe ich auch keine Ahnung, wie man die Namen ausspricht. Ich habe dieses Unwissen einfach ignoriert und sie so gelesen, wie ich es für richtig gehalten habe. Ich fand, dass in diesem Buch sehr wenig Dialoge vor kamen, sodass sich die Geschichte nicht so lebendig angefühlt hat, wie ich es mir erhofft habe. Ebenfalls fand ich das Buch bzw die Personen etwas unwirklich, weil diese keinen Nachnamen hatte. Ich weiß es gibt wichtigeres, aber ich finde ein Charakter ist erst dann authentisch und „real“ wenn ich seinen Vor- und Nachnamen kenne. Vor allem, wenn das Buch aus einem anderen Land kommt und ich bei manchen Namen noch nicht einmal wusste, ob es sich um den Vor- oder Nachnamen handelt. Der Fall bzw. die Fälle hingegen fand ich unglaublich spannend und zum mitfiebern gemacht! Ich hätte nie, nie, niemals mit diesem Ende gerechnet und bin aus der Sicht wirklich geflasht.

Das Cover, welches vermeintlich langweilig und vollkommen zusammenhangslos zum Inhalt des Buches scheint, finde ich nach näherer Betrachtung sogar sehr passend zum Inhalt. Es erinnert mich an das Loch in dem die Zeitkapsel steckte und das somit einen Blick in die Tiefe zulässt. Einen Zusammenhang zwischen Inhalt und dem Titel des Buches konnte ich allerdings nicht feststellen, würde mich aber gerne eines besseren belehren lassen.

Die Charaktere, auch wenn es mir schwerer als sonst gefallen ist, waren dennoch sehr sympathisch. Kurze Einblicke ins Privatleben der Protagonisten, ließen diese dann doch etwas realistischer erscheinen. Mir hat besonders die Zusammenarbeit zwischen den zwei unterschiedlichen Professionen gut gefallen. So bekam ich einen guten Einblick in die Polizeiarbeit, aber eben auch in die Sicht von Psychologen. Auch wenn Huldar und Freyja keinen Nachnamen haben, fand ich sie als Protagonisten gut geeignet. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, war das die Perspektiven immer unterschiedlich waren. Sodass man die gesamte Geschichte aus vielen unterschiedlichen Blickpunkten betrachten konnte und so eine Art Universalblick enthielt.