Rezension

Spannende und gut gelungene, aber etwas kurze Dystopie

Die Erben Abaddons - Nimmerland - Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser, Thomas Karg

Die Erben Abaddons - Nimmerland
von Thomas Lohwasser Vanessa Kaiser Thomas Karg

Bewertet mit 4 Sternen

Ein sehr solider Auftakt, der ein paar spannende Fortsetzungen rund um „Nimmerlands“ dystopische Welt verspricht.

„Nimmerland“ nimmt den Leser mit auf ein aufregendes Abenteuer, indem die verträumte Wendy, die am liebsten gar nicht erwachsen werden möchte, sich plötzlich mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert sieht: die Entführung ihres Bruders und seines Freundes, nur weil sie leichtsinnig die Regeln der Schluchtsiedlung missachtet hat.

 

Weil sie mit diesem Verlust und ihrem schlechten Gewissen nicht leben will, begibt sich Wendy auf eine Rettungsmission quer durch das Ödland. Dabei trifft sie allerlei zwielichtige und skurrile Gestalten, die unserer Protagonistin gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei sind all diese Charaktere so wunderbar einzigartig und ulkig gezeichnet, dass man sie, trotz ihrer – mir persönlich – etwas knappen Präsens, bestens im Gedächtnis behält.

 

Die Anspielungen auf Peter Pan durchziehen das Buch dabei wie ein roter Faden. Ich kann nicht viel mit Märchen anfangen, bin dem gegenüber eher neutral, habe mich aber nie in der Geschichte daran gestört. Auch sind die Bezüge zu diesem speziellen Märchen so eindeutig, dass man sie auch als Nicht-Fan kennt und versteht.

 

Sicherlich ist das Buch auch nicht darauf ausgelegt, ein 400 Seiten schweres Romanmonster zu sein, ich komme aber einfach nicht umhin, mir hier und da mehr Informationen zur Welt und ihren Charakteren zu erhoffen. Man kann sich die Welt zwar vorstellen, es bleibt aber noch vieles im Verborgenen, was sicherlich in den nächsten Bänden noch besser beleuchtet wird.

Es werden auch geschickt Elemente genutzt, die Erklärungen zu manchen Dingen obsolet machen, ich hätte mir aber an manchen Stellen gewünscht, dass Kapitelenden und -anfänge nicht als Teleportationspunkte für die Handlung genutzt werden. Das tut der Geschichte bei weitem keinen Abbruch oder lässt etwas Wichtiges unter den Tisch fallen, aber der neugierige Egoist in mir hätte einfach Gefallen daran gehabt, mehr zu erfahren.

 

Fazit

Ein sehr solider Auftakt, der ein paar spannende Fortsetzungen rund um „Nimmerlands“ dystopische Welt verspricht. Auch wenn das Buch nicht mit allzu großen Überraschungen aufwarten kann, ist es dennoch eine fesselnde Geschichte, die den Leser auch gerne mal zum Schmunzeln bringt.