Rezension

Spannender abschluss der Reihe

Ein Cowboy für die Ewigkeit -

Ein Cowboy für die Ewigkeit
von Karen Witemeyer

Bewertet mit 5 Sternen

„...Damaris legte den Umschlag mit Vorsicht auf ihren Schoß. Sie strich mit der Hand über das Papier und wappnete sich für das, was sie auf der Innenseite erwarten würde...“

 

Diese Zeilen stammen aus dem Prolog des Buches. Dort erfährt Damaris, dass ihr ältester Bruder verstorben ist. Sie wurde als Vormund für dessen Sohn Nathaniel eingesetzt. Den Jungen hat sie seit Jahren nicht gesehen. Doch sie nimmt die Aufgabe an und fährt nach Texas.

Die Autorin hat erneut eine spannende und bewegende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist ausgereift und lässt Raum für emotionale, aber auch fesselnde Szenen.

Damaris fällt es schwer, an ihren 14jährigen Neffen heranzukommen. Der Tod seines Vater hat ihn völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Außerdem glaubt er nicht an einen Unfall, sondern beschuldigt den Nachbarn, für den Tod des Vaters verantwortlich zu sein. Ausgangspunkt ist die Ablehnung des Vaters, dem Nachbarn das Land zu verkaufen.

 

„...Der Sheriff hat ihnen geglaubt. Er hat Pas Tod als Unfall deklariert und seine Leiche den Bestatter überstellt. Aber er ist auf keinen Fall einfach nur ertrunken...“

 

Als bei genau dem Nachbarn Vieh gestohlen wird, kümmert sich der ehemalige Hangers Reiter Luke Davenport darum. Währenddessen will Damaris Nachforschungen darüber anstellen, was es mit dem Tod ihres Bruders wirklich auf sich hat.

Neben der äußeren Spannung sorgen die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten für eine permanente innere Spannung. Luke ist derjenige, der an Nathaniel herankommt und eine positiven Einfluss auf den Jungen nimmt. In vielerlei Hinsicht erinnert er ihn an seine eigene Vergangenheit.

Mir gefällt, wie gekonnt und unaufgeregt der christliche Glauben in die Geschichte integriert wird. Sowohl Damaris als auch Luke haben ein sehr schönes Gebetsleben.

 

„...Es ist so ungerecht, Herr. Zuerst seine Mutter und jetzt sein Vater? Kein Kind sollte solches Leid ertragen müssen, sollte allein in der Welt sein...“

 

Die Geschichte sorgt für manch überraschende Wendung. Nathaniel ahnt nicht, dass auch sein Leben in Gefahr ist. Allerdings hat Luke das richtige Gespür. Dafür wehrt der sich erfolglos gegen das Kribbeln, das Damaris bei ihm auslöst. Immer wieder erlaubt mir Luke einen Blick in seine Vergangenheit. Matt Hanger war es, der ihn aufgefangen hat.

Wie ein roter Faden durchziehen die Themen Vergeben und Verzeihen die Geschichte. Natürlich gibt es dabei mehrmals Rückschläge.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier wird der christliche Glaube mit einer spannenden Geschichte und historischen Bezügen verknüpft.