Rezension

Spannender Genremix

Nighthunter (Historische Urban Fantasy) 2 -

Nighthunter (Historische Urban Fantasy) 2
von Anton Serkalow

Bewertet mit 5 Sternen

1881/82: Der Vampir Louis Royaume ist mit dem Pinkerton-Agenten Horace Whittmore auf dem Weg nach Chicago, um sein Amulett zurückzuholen, während der Skinwalker Geistwolf weiter auf der Spur der Hexe Annie Oates ist.

Der zweite Sammelband um die beiden Nighthunter setzt sich aus vier Geschichten zusammen, alle etwa gleichlang. Die erste „Das Lied der Wölfe“ beginnt direkt sehr interessant, sie erzählt nämlich wie der junge Len Ende des 16. Jahrhunderts zu Geistwolf wird, und gleichzeitig von einer spannenden Expedition in eine geheimnisvolle Goldstadt – ein wahrhaft gelungener Auftakt des Bandes, in dem man zudem ein weiteres mythologisches Wesen kennenlernt, dessen Art später noch einmal wichtig wird.

Geistwolf tritt auch in zwei weiteren Geschichten auf, während Louis und Horace in einer im Mittelpunkt stehen, die passend „Tod eines Pinkerton“ heißt, und mich befürchten lies, das Ende Horaces miterleben zu müssen, der zu Beginn der Geschichten eher wie ein Antagonist wirkte, mir später aber sympathischer wurde. Ob das so ist, verrate ich aber natürlich nicht.

In „Hexenjagd am Salish-Lake“ steht Annie Oates im Mittelpunkt. Gut gefallen hat mir, dass wir Szenen, die man bereits aus dem ersten Sammelband kennt, hier nun noch einmal aus ihrer Perspektive erlebt. Insgesamt gefällt mir der Erzählstil des Autors sowieso sehr gut, er lässt mich das Geschehen regelrecht miterleben, er ist atmosphärisch und fesselt mich, die Emotionen kommen bei mir an, und hin und wieder blitzt auch Humor durch.

Wie auch bereits im ersten Sammelband gefällt mir der Genremix sehr gut, Western, Horror, Mythologie und ein guter Schuss Historie werden hier sehr gelungen kombiniert, jede Geschichte ist auch wieder ganz besonders. Zudem hat Anton Serkalow gut recherchiert und packt noch einen Schuss Popkultur mit oben drauf. Fußnoten geben interessante Zusatzinfos, und zu jeder Geschichte gibt es ein Nachwort, das der Autor „Making of“ nennt. Insgesamt kommt so ein sehr gelungenes Paket heraus, das mir spannende Lesestunden verschafft, und von dem ich mich gar nicht wieder trennen möchte.

Die Charaktere sind durchweg gut gelungen, sowohl die Protagonist:innen als auch die Gegenspielerseite, ebenso viele der Nebencharaktere – man hat oft das Gefühl, echte Personen kennenzulernen.

Was soll ich sagen, ich mag diese Reihe sehr, die spannenden Geschichten, die jede ihre besondere Art hat, den Genremix, die Charaktere, und freue mich auf weitere.