Rezension

Spannender Kinderkrimi, der am Ende etwas übersteuert

Auf der Suche nach Emily McCrae -

Auf der Suche nach Emily McCrae
von Fiona Longmuir

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lily zieht mit ihrer Mutter in das Küstenstädtchen Edge. Aber wer hat mit zwölf Jahren schon Lust, in ein verschlafenes Kaff zu ziehen? Lily jedenfalls nicht und das lässt sie auch deutlich heraushängen. Erst als sie sich eines Tages in den Straßen von Edge verläuft und auf ein geheimes Museum stößt, ändert sich ihre Meinung. Wer ist diese Emily, der das Museum gewidmet ist? Warum ist Emily vor vielen Jahren spurlos verschwunden? Was hat es mit den seltsamen Ausstellungsgegenständen auf sich? Lily beginnt nachzuforschen und hat bald Unterstützung von zwei neuen Freunden.

Mir hat die Geschichte bis kurz vor Ende wirklich viel Spaß gemacht. Sie ist fesselnd aufgezogen, rätselhaft, humorvoll und gut geschrieben. Ein über viele Jahre hinweg verstecktes Museum in einem derart kleinen Ort scheint mir zwar nicht ganz glaubhaft, aber sei’s drum. Das störte mich nicht. Und natürlich ist für Kinder die Vorstellung eines geheimen Ortes, den nur sie alleine kennen und die Erwachsenen übersehen, einfach toll.

Ich mochte auch die Darstellung der Kinder, die trotzige kleine Lily, ihre forsche Freundin Sam und den zurückhaltenden Jay. Bei Letzterem hätte ich mir noch mehr Charakterzeichnung vorstellen können. Von den drei Hauptfiguren blieb er für mich am blassesten. Insgesamt ist das Trio aber sympathisch und die kleinen Konflikte, die sie untereinander austragen, lesen sich wirklichkeitsnah.

Im Laufe der Geschichte geht es um Piraten, einen versteckten Schatz, zwei verschwundene Schwestern und einen fiesen Bösewicht. Es wird viel recherchiert und in alten Dokumenten gelesen. Das „Hauptquartier“ unserer Hobbydetektive befindet sich in der örtlichen Bibliothek, was mir als Bücherwurm natürlich besonders gefallen hat. Alles mutet ein bisschen nostalgisch an. Man fühlt sich in ein Fünf-Freunde-Abenteuer versetzt, auf eine gute Art. Man liest dieses Buch gerne.

Punktabzug gibt es für mich für das Ende, das ich absolut unrealistisch und theatralisch fand. Da werden Wendungen und jede Menge Action eingebaut, derer es nicht bedurft hätte, um die Geschichte spannend und zufriedenstellend ausklingen zu lassen.

Fazit: Ein spannendes, gut lesbares Kinderabenteuer, das gegen Ende zu stark aufdreht, weshalb es bei mir nicht ganz für die volle Punktzahl reicht.