Rezension

spannender Krimi mit politischem Hintergrund

Gefährlicher Frühling - Sophie Sumburane

Gefährlicher Frühling
von Sophie Sumburane

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch „Gefährlicher Frühling“ hat zwei Haupthandlungsstränge. Der eine Handlungsstrang dreht sich um einen grausamen Mord, der sich in einem Leipziger Unternehmen ereignete hat. Die Chefin des Unternehmens wird ermordet in ihrem Büro aufgefunden. Zunächst steht ihr Lebensgefährte unter Verdacht, doch auch ein gerade entlassener Mitarbeiter hätte ein Motiv. Kommissarin Charlotte Petzold und ihr Team beginnen zu ermitteln. Der parallele Handlungsstrang spielt in Ägypten. Dort findet gerade der Arabische Frühling statt, in dem sich viele Menschen mehr Demokratie in ihrem Land wünschen und sich auch dafür einsetzen. Doch statt Demokratie kommt es zunächst einmal zu Gewalt und viel Folter. Und mitten in dieser Zeit lebt ein junger Ägypter, der nichts lieber möchte als einen Job zu haben und Geld zu verdienen.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches dreht sich, wie bereits oben erwähnt um den Arabischen Frühling. Der Inhalt dieses Handlungsstrangs ist sehr von Gewalt geprägt, die den Menschen zu dieser Zeit in Ägypten wiederfährt. Viele Menschen werden gefoltert, vergewaltigt und getötet. Es scheint die Gewalt über die Menschen zu herrschen und diese haben ihr nicht viel entgegen zu setzen. Der Handlungsstrang in Ägypten hat mich stellenweise sehr betroffen gemacht. Ich habe mit den Menschen gelitten, die fast alle vollkommen unschuldig für irgendetwas bestraft wurden. Der Handlungsstrang in Deutschland ist verantwortlich für den Krimicharakter in diesem Buch. In Leipzig ermittelt Charlotte Petzold und ihr Team. Sie versuchen dem Mörder der Geschäftsführerin auf die Schliche zu kommen. Dieser Teil der Handlung hat mir sehr gut gefallen, da er die eine oder andere überraschende Wendung bereithielt.

Schreibstil:

In den Schreibstil musste ich zunächst einmal herein kommen, da er etwas anders ist, als das, was ich so gewohnt bin. Das Buch besteht aus vielen kurzen Sätzen, von denen einige etwas abgehackt wirken, da sie teilweise nur aus einem Wort bestehen. Nachdem ich mich jedoch daran gewöhnt habe, finde ich, dass dieser Schreibstil eine ungeheure Dynamik mit sich bringt. Die Gedanken der Personen, die teilweise sehr aufgeregt sind und deren Gedanken sich quasi überschlagen, werden durch diese Sprache sehr gut ausgedrückt. Was mich anfangs leicht verwirrt hat, ist, dass sowohl Charlotte Petzold als auch der Mörder zu Anfang in der Ich-Perspektive erzählen. Nach den ersten Sätzen hatte sich die Verwirrung zwar gelegt, da die Ermittlerin ja kaum der Mörder sein kann, aber dennoch war ich einen Moment lang irritiert.

Charaktere:

Die Charaktere haben mir an sich gut gefallen, was ich jedoch etwas schade finde ist, dass die Ermittlerin in diesem Krimi eher eine untergeordnete Rolle spielt. Für mich dominiert klar der Teil in Ägypten, ich hätte es jedoch schöner gefunden noch etwas mehr über die Ermittlerin und ihr Leben zu erfahren. Man bekommt zwar den einen oder anderen Fetzen aus ihrem Privatleben mit, jedoch könnte es etwas mehr sein, um ein besseres Bild von Charlotte zu bekommen. Die Figur des ägyptischen jungen Mannes hat mir hingegen sehr gut gefallen. Seine Gefühle und Gedanken werden sehr gut beschrieben, sodass der Leser ihn sich sehr gut vorstellen kann. Die anderen Ermittler aus Charlottes Team scheinen mir sympathisch zu sein, ein genaues Bild konnte ich mich von ihnen jedoch auch nicht bilden, da sie keinen allzu großen Raum in der Geschichte eingenommen haben. Dies finde ich jedoch nicht schlimm.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches gefällt mir gut, auch wenn ich es nicht in direkten Zusammenhang mit dem Inhalt des Buchs bringen kann. Ich finde es jedoch geheimnisvoll, da ich auch nicht ganz genau erkennen kann, was auf dem Cover wirklich dargestellt ist. Es hat mich deshalb angesprochen, weil es wirklich geheimnisvoll wirkt.

Der Klappentext des Buches klingt sehr vielversprechend. Er hat mich direkt angesprochen und mir einen Krimi mit politischem Hintergrund versprochen und diese Erwartung ist nicht enttäuscht worden.

Fazit:

Das Buch hat mir gut gefallen, da es spannend geschrieben ist und einen großen politischen Hintergrund bietet. Dem Leser sollte jedoch klar sein, dass es teilweise sehr brutal zugeht. Zartbesaiteten Lesern würde ich dieses Buch daher nicht empfehlen. Allen anderen jedoch schon ;).