Rezension

Spannender Krimi mit viel Lokalkolorit

Die Bildermacherin und der böse Wolf - Christiane Omasreiter, Kathrin Scheck

Die Bildermacherin und der böse Wolf
von Christiane Omasreiter Kathrin Scheck

Nachdem sie sich ein wenig schwer getan hat ihre Zelte in Berlin abzubrechen kehrt die Fotografin Amalia wieder in ihrer Heimat Pfunders zurück. In erster Linie hat sie dies gemacht, um ihrem Herzen zu folgen, aber ihr Jugendfreund und bei ihrem letzten Aufenthalt auch Lebensgefährte Felix dauerte die Entscheidungsfindung wohl zu lange und ist mittlerweile mit einer Biologin liiert. Da kommt Amalia der plötzliche Tod einer Wolfsforscherin gelegen, um sich mit den Recherchen abzulenken. Die Tote ist von einem Wolf zerfleischt worden, droht der Gemeinde Pfunders nun eine dauerhafte Bedrohung? 

"Die Bildermacherin und der böse Wolf" ist bereits der zweite Band um die sehr sympathische und neugierige Hauptprotagonistin Amalia. Das Autoren-Duo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck erzählen die Geschichte wieder mit viel Herzblut für ihre Heimat, so dass das Geschehen auf mich sehr authentisch wirkte. Hier liegt auch die Stärke der Kriminalromane aus Pfunders, unterstützt von vielen einheimischen Bezeichnungen und Ausdrucksweisen, die im Glossar auch noch übersetzt werden, prägt die Geschichte ein wohldosierter Lokalkolorit. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ermordeten Wissenschaftlerin klassisch aufgebaut und über die Recherchen und dem Herausstellen vieler Tatmotive und Verdächtiger auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser hat so immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich des Täters und den Tathintergründen anzustellen, was das Lesevergnügen deutlich erhöht. Auch der flüsig zu lesende und lebendige Schreibstil der beiden Autoren tragen zum Unterhaltungswert bei.

Insgesamt ist "Die Bildermacherin und der böse Wolf" aus meiner Sicht eine gelungene Fortsetzung der südtiroler Kriminalreihe, die hoffentlich noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.