Rezension

Spannender Kriminalroman mit Lokalkolorit

Judasbrut - Sabine Fink

Judasbrut
von Sabine Fink

Bewertet mit 4 Sternen

In der Gegend um das fränkische Erlangen häufen sich Fälle einer unerklärlichen Krankheit. Die Lehrerin Nina verirrt sich im Wald und kommt erst am nächsten Tag wieder nach Hause. Eine Ärztin begeht einen Mordanschlag auf ihren Ehemann. Ob und wie die Fälle zusammenhängen, erfährt der Leser/die Leserin erst im Laufe des Romans und hat so fast bis zum Ende die Möglichkeit, selbst mitzurätseln.

Während im ersten Roman Sabine Finks die Kommissarin Maria Ammon eher eine Nebenrolle inne hatte, steht sie hier mitten in der Geschichte. Das gefällt mir gut, denn Maria ist eine sympathische, zupackende und intelligente Frau, deren Privatleben auch gut in die Handlung integriert wird.

Auch sonst hat die Autorin wieder eine ganze Reihe interessanter Figuren entworfen. Nicht alle sind mir sympathisch, es gibt sogar eine Figur, die mir von vorneherein richtig unsympathisch ist und deren Handlungen ich nicht nachvollziehen kann, aber – auch solche Figuren braucht ein guter Kriminalroman.

Was Sabine Fink richtig gut kann, sind Dialoge entwerfen. Das ist mir schon in „Kainszeichen“ sehr positiv aufgefallen und das setzt sich hier fort.

Die Handlung ist spannend, auch wenn man längere Zeit nicht wirklich weiß, wohin das Geschehen führen soll. Dennoch liest sich das Ganze sehr flüssig. Gegen Ende kommt dann richtig Action auf, wenn auch meiner Meinung nach nicht ganz realistisch dargestellt. Die Auflösung ist logisch, es gibt aber ein, zwei Zufälle zu viel auf dem Weg dorthin.

Genau wie beim Vorgänger spreche ich auch hier ein klare Leseempfehlung aus. Wer einen spannenden Krimi mit einer sympathischen Ermittlerin und einer guten Portion Lokalkolorit mag, ist hier genau richtig.