Rezension

Spannender Medizinthriller mit interessantem Thema

Ein teurer Tod
von Robin Cook

Bewertet mit 4 Sternen

Ich mag die Medizinthriller von Robin Cook, weil sie sich oft mit interessanten Themen beschäftigen und es nicht nur um "Mord und Totschlag" geht.
Der Einstieg in den vorliegenden Thriller gestaltet sich jedoch etwas schwieriger. Es geht um ein Forschungsprojekt, bei dem aus Stammzellen Organe gezüchtet werden, die erkrankte Organe ersetzen sollen, so dass die Patienten nicht mehr auf Organspenden mit all ihren Risiken und Problemen angewiesen wären.
Im 2. Handlungsstrang wollen zwei ehemalige Wall Street - Händler mit aufgekauften Lebensversicherungen das große Geld verdienen und haben daher kein Interesse daran, dass diese Menschen länger leben.
Zu beiden Handlungssträngen bietet Robin Cook im 1. Teil eine umfangreiche Einführung, damit der Leser die Grundlagen für diese Themen bekommt. Gleichzeitig lernt man die Hauptprotagonisten gut kennen. Dieser 1. Teil liest sich gut und ist interessant, allerdings fehlt es da noch an Spannung.
Diese beginnt dann erst im 2. Teil nachdem es im Forschungslabor zu Todesfällen kam.

Pia, die Hauptprotagonistin, ist Medizinstudentin im 4. Jahr und arbeitet in diesem Forschungslabor. Sie findet sich mit dem Tod ihres Mentors nicht ab und beginnt mit Unterstützung ihres Kommilitonen George zu ermitteln, was zu den Todesfällen geführt haben könnte.
Pia ist eine ehrgeizige Studentin, aufgrund ihrer Kindheit und Jugend etwas eigenbrötlerisch und hat albanische Wurzeln. All das wird im späteren Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen.
Die Figuren der Pia und der weiteren Protagonisten sind gut gezeichnet, wobei einige ihrer untergeordneten Rolle entsprechend etwas blass bleiben.
Gegen Ende gibt es auch ein kurzes Gastspiel der Rechtsmediziner Jack Stapleton und Laurie Montgomery, die aus früheren Büchern des Autors bekannt sind.

Robin Cook erzählt im vorliegenden Thriller eine sehr interessante und ab dem 2. Teil auch sehr spannende Geschichte. Es gibt Verwicklungen, Geheimnisse, Intrigen und Wendungen, die die Spannung allmählich steigern, wozu auch die Perspektivwechsel zwischen den beiden Handlungssträngen beitragen.
Es ist ihm gelungen, die komplizierten medizinischen Details und Fakten so zu beschreiben und teilweise auch zu erklären, dass man sie auch als Laie versteht. Auch die komplexen Zusammenhänge zwischen den Handlungssträngen sind gut deutlich gemacht und zum Ende verknüpfen sich alle Fäden.

Wieder einmal hat Robin Cook ein aktuelles medizinisches Thema aufgegriffen und zu einer interessanten und spannenden Story verarbeitet.
Auch wenn vieles Fiktion ist, wird doch deutlich, wie aktuell das Thema Organspende bzw. -mangel ist und wie stark medizinische Forschung, Lobbyismus sowie Macht und Druck, den man mit viel Geld ausüben kann, miteinander verknüpft sind.

Fazit: 4 von 5 Sternen

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag

 

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