Rezension

Spannender Rache-Thriller vor einer allerdings wenig idyllischen Urlaubskulisse

AUSweglos -

AUSweglos
von Drea Summer

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Thriller schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Jenny Huwer und Sven Wagner, besser bekannt als „Team Gran Canaria“, in ihren vierten Fall, dazu kommt noch ein Kurz-Thriller, der innerhalb der Reihe „Last Minute in den Tod“ erschienen ist. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden der Reihe, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Jenny und Sven haben gerade erst ihre doch recht anstrengende Kreuzfahrt beendet und sehnen sich eigentlich nach etwas Ruhe, als ein Anruf all ihre Pläne durchkreuzt. Der Besitzer einer Schlagerkneipe in Playa del Inglés bittet sie um Hilfe, da sich sein Stargast Basti Röhre nach mehreren bizarren Drohungen weigert, sein Hotelzimmer zu verlassen. Jenny und Sven ahnen nicht, in welches perfides Rachespiel sie geraten, als sie den Auftrag annehmen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und streut dabei immer wieder einige Rückblenden in das turbulente Geschehen ein, die nach und nach etwas Licht ins Dunkel bringen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Am Ende bietet die Autorin eine verblüffende Auflösung, die ziemlich überraschend, aber dennoch recht schlüssig daherkommt. Meiner Meinung nach trägt sie dabei allerdings an der einen oder anderen Stelle etwas zu dick auf, dadurch wirkt das Ganze auch ein wenig überkonstruiert. Dies konnte meinen Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, unter dem Strich überwiegen die positiven Leseeindrücke eindeutig.  

Wer auf spannende und wendungsreiche Thriller vor einer allerdings wenig idyllischen Urlaubskulisse steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Meine zweite Begegnung mit dem „Team Gran Canaria“ wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.