Rezension

Spannender Roman mit Thrillercharakter

Die Scherben der Wahrheit - Mark Billingham

Die Scherben der Wahrheit
von Mark Billingham

Bewertet mit 5 Sternen

Ein spannender Thriller, den man bis zum Ende nicht aus der Hand legen kann!

Cover und Aufmachung:
Das Cover ist von den Farben ähnlich gehalten wie der erste Billingham "Die Lügen der anderen": Türkis und Pink vor schwarzem Hintergrund. Somit ist der Wiedererkennungseffekt für ein Buch des Autors sehr stark gegeben. Über das Tier - die Eule - habe ich etwas nachgegrübelt. Während bei "Die "Lügen der anderen" die Schlange die Lüge sehr gut symbolisiert, konnte ich die Eule als einzige Quelle des Wissen und der Weisheit im Dunkeln interpretieren, was für den Inhalt an sich ganz auch passend wäre.
Das Buch kommt als Hardcover mit einem Umschlag-Einband daher und wirkt dadurch sehr hochwertig.

Inhalt:
Bei einem Autounfall wird der Lebenspartner der Polizistin Helen getötet. Paul war ebenfalls Polizist. Die Umstände des Unfalls werfen einige Fragen auf: War es ein Unfall? Wenn nicht, wer ist der Mörder? Wer spielt welche Rolle, wem kann man vertrauen, wem nicht? Helen beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Manche Dinge scheinen eindeutig, aber entpuppen sich doch als nicht das, was sie zu sein scheinen.

Mein Eindruck:
Eins vorneweg: Für einen Roman ist dieses Buch einfach so fesselnd, dass man sich am besten ein oder zwei Tage blockt, weil man es einfach nicht aus der Hand legen kann! Obwohl über 400 Seiten dick, liest sich die Geschichte so flüssig und spannend, dass man das Buch in kurzer Zeit durchgelesen hat.

Mark Bilingham gelingt es, von vorneherein einen Spannungsbogen aufzubauen, den er bis zum Schluss aufrechterhält. Man taucht ein in die Gedankengänge der vermeintlich guten und bösen Personen, klaubt nach und nach die "Scherben der Wahrheit" stückchenweise zusammen wie Puzzleteile zu einem Puzzle. Dinge sind nicht so, wie sie zu sein scheinen, Menschen nicht so einfach in gut und böse zu kategorisieren, wie man glaubt. Es gibt in dem Roman sympathische und weniger sympathische Personen, unabhängig von ihrer moralischen Schuld oder Nicht-Schuld. Das macht für mich das Buch so faszinierend. Es ist wie ein Rätsel, das zum Mitraten einlädt, es lässt einen nachdenken über gut und böse und über die Abgründe der Menschen. Denn letztendlich hat jeder der Personen auch dunkle Flecken. So hatte Helen z. B. eine Affäre und ist schwanger. Es ist nicht klar, ob Paul oder der Geliebte der Vater des Kindes sind. Man hat mit Helen Mitleid, bewundert sie für ihre Stärke, trotz Schwangerschaft zu ermitteln und sich in Gefahr zu begeben und hat wegen ihrer Affäre trotzdem ein paar Antipathien gegen sie. Ähnliches gilt für die anderen Personen, in deren Seele uns Mark Billingham blicken lässt. Es gelingt ihm dabei, alles sehr glaubwürdig zu schildern, die Handlungen und Gefühle der Personen, ihr soziales Umfeld und wie sich die Handlungsstränge einzelner Personengruppen letztendlich zusammenfügen.

Fazit:
Ein spannender Thriller, den man bis zum Ende nicht aus der Hand legen kann!