Rezension

Spannendes vor düsterer Kulisse

Die Scherben der Wahrheit - Mark Billingham

Die Scherben der Wahrheit
von Mark Billingham

Als Paul Hopwood an einer Bushaltestelle stirbt, geht die Polizei von einem tragischen Unfall aus. Paul scheint das Opfer eines Initiationsritus geworden zu sein, bei dem Jugendliche vom Auto aus auf ein anderes Fahrzeug schießen. In diesem Fall verlor die Fahrerin eines BMW die Kontrolle und raste in eine Bushaltestelle. Hier stand Paul und musste sterben. Doch Pauls hochschwangere Lebensgefährtin Helen Week mag nicht an einen Unfall glauben. Als sie unbekannte Nummern auf dem Handy Pauls entdeckt und dann sogar noch ein Laptop auftaucht, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei kommt sie langsam der Wahrheit Stück für Stück näher.

 

„Die Scherben der Wahrheit“ erschien bereits 2009 unter dem Titel „ Das Geständnis des Toten“. Damals verließ der Autor seine Reihe um den Protagonisten Tom Thorne, der in diesem Buch nur als Randfigur vorkommt.

Erzählt wird das Buch mit wechselnden Perspektiven. Man lernt Theo kennen, einen jungen Mann von 16 Jahren,  der selbst schon Vater ist. Theos zweifelhafte Karriere beginnt mit dem Initiationsritus, indem er auf den BMW schießt.  Als er schließlich erfährt, dass er einen Menschen getötet hat, plagen ihn Schuldgefühle, aber auch Angst. Und diese Angst ist begründet, sterben doch nach und nach die anderen Jugendlichen, die mit ihm Fahrzeug saßen. Wer übt hier Rache?

Helen fand ich sehr sympathisch. Obwohl hochschwanger setzt sie alles daran mehr über Paul zu erfahren, denn erst durch seinen Tod muss sie erkennen, dass der Tote einiges an Geheimnissen mit ins Grab genommen hat und nicht der Mann war, den sie zu kennen glaubte. Wahrheit ist hier nicht Wahrheit, sondern entpuppt sich als ein Haufen Lügen.

 

Erzählt wird der Roman, der übrigens durchaus als Thriller durchgehen kann, auf eine spannende Weise. Auch der ständige Perspektivwechsel trägt zur Spannung bei.

Billingham trifft vor allem den Umgangston der Jugendlichen in der Drogenszene untereinander. Dennoch hatte ich auch gleichzeitig das Gefühl, dass hier vielleicht doch nur ein Klischee bedient wird.

 

„Die Scherben der Wahrheit“ ist ein Buch, das mit Wahrheit und Lüge spielt. Aber auch Angst und Schuld stehen im Vordergrund. Umgesetzt aber auf eine spannende Art und Weise, die zu fesseln vermag. Die Kulisse ist etwas düster, ansonsten: Gut! Klare Leseempfehlung!