Rezension

Spannender Schweden-Krimi

Bryn, A: Sechste Nacht - Annika Bryn

Die sechste Nacht
von Annika Bryn

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch „Die sechste Nacht“ von Annika Bryn ist ein Schwedenkrimi. Es startet in Stockholm mit den Morden an 4 Menschen, die sich alle aktiv gegen Rechtsradikale engagiert haben. Die Täter sind daher offensichtlich in der Nazi-Szene zu suchen. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, wird zeitgleich der Anwalt John Danielsson entführt. Da sich seine Frau mit der Tochter auf einen spontanen Kurztrip begeben hat und dort nicht erreichbar ist, fällt anfangs niemandem weiter auf, dass John verschwunden ist. Zunächst ist nicht klar, ob die Entführung mit den Morden in Zusammenhang steht, doch dann wird deutlich, dass die Täter es auf Johns Frau abgesehen haben...

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die einzelnen Handlungsstränge sind sehr verschachtelt und es braucht eine Weile bis man tatsächlich die Zusammenhänge herstellen kann, aber dann wird es noch umso spannender. Alle Figuren sind sehr menschlich und glaubhaft geschildert und davon kann man auch die Täterseite nicht ausnehmen. Der häufige Wechsel der Orte macht das Buch noch interessanter und fesselnder, ich konnte es teilweise nicht aus der Hand legen. Besonders gut gefallen hat mir, dass John sich nicht einfach nur in eine Opferrolle drängen lässt, sondern aktiv versucht aus der Entführungssituation zu entkommen und dabei sehr raffiniert vorgeht. Am Ende ist klar: Man muss auf alles gefasst sein, nicht immer sind die Guten nur gut und die Bösen nur böse. Es gibt einfach auch sehr viel dazwischen. Spannend und unterhaltsam, ein typischer Schwedenkrimi, den ich gerne weiterempfehle.