Rezension

Spannender, sehr unterhaltsamer Krimi aus dem Reitermilieu!

Strohtod -

Strohtod
von Lou Sandberg

Bewertet mit 4 Sternen

„Strohtod“ von Lou Sandberg ist als Taschenbuch mit 316 Seiten über Books on Demand erschienen.

Hier wird von Frankfurt aus ermittelt und es handelt sich um den ersten Fall für Kriminalhauptkommissar Sebastian Buck und seine Kollegin Maike Lange.

Buck hat sich nach der Trennung von seiner Freundin von Kassel nach Frankfurt versetzen lassen und ist randvoll mit Wut und Frust . Auch seine neue Kollegin Maike Lange hat einige persönliche Probleme, und so geraten die Beiden recht schnell heftig aneinander und es braucht seine Zeit, bis sich die berufsbedingten Partner als Team zusammenraufen!

Der Reitlehrer und Pferdetrainer Alexander Wiesner wird ermordet in der Box seines Pferdes aufgefunden – bald stellt sich heraus, dass sein Tee vergiftet wurde. Wiesner wurde für seine Kompetenz geschätzt und war ein echter Womanizer, ansonsten rein menschlich eher nicht sonderlich beliebt. Auf der Reitanlage steht ein wichtiges Turnier bevor und der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange – es stellt sich also, die Frage, ob der Mord aus Eifersucht geschah, oder, um die Konkurrenz auszuschalten. Motive und Verdächtige gibt es also genug. Und kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mordanschlag...

Lou Sandberg hat einen detaillierten und bildhaften Schreibstil, mit dem sie es bestens versteht, eine absolut authentische Atmosphäre zu vermitteln. Die Reiter, insbesondere jene mit eigenen Vierbeinern, sind ein ganz eigenes Völkchen (habe selbst einige Jahre als Reitschülerin hineingeschnuppert) und das wird hier vortrefflich vermittelt. Das Setting und das Aufeinandertreffen der Rivalinnen sind absolut überzeugend, der Mordfall ist spannend und die Ermittlungsarbeiten gestalten sich wendungsreich und voller Überraschungen.

Dennoch muss ich sagen, dass mir die permanenten Falschaussagen der drei Hauptverdächtigen irgendwann ein wenig auf die Nerven gingen.

Ebenfalls nicht ganz ohne sind die privaten Probleme von Buck und Lange – für mich persönlich war es vollkommen ok, da ich als Leserin die Protagonisten ja auch erst einmal kennenlernen und verstehen möchte, aber ich bin sicher, Einigen war das zu viel.

KHK Sebastian Buck mag ich gerne, ein kompetenter Ermittler, der zumindest selbst merkt, dass er unkontrollierbare Aggressionen hegt und das unbedingt in den Griff bekommen möchte. Auch Maike ist eine sympathische und engagierte Ermittlerin, die mir gut gefällt. Vor Allem haben beide nach dem Streit einen professionellen Umgang miteinander gepflegt und die persönlichen Differenzen ausgeblendet, das kann auch nicht jeder!

Alles in Allem spannend und sehr unterhaltsam mit einem neuen, erfrischenden Ermittlerteaam – ich bin gespannt auf Fall 2 für Buck und Lange!