Rezension

Spannender Thriller

Verlorene Schreie -

Verlorene Schreie
von Jenifer Ruff

Bewertet mit 5 Sternen

Agent Victoria Heslin wird zu einem besonderen Fall hinzugezogen. Ein junges Mädchen ist verschwunden, offensichtlich eine Entführung. Agent Heslin hat von Beginn an das Gefühl, dass nahezu alle Beteiligten etwas verschweigen oder gar zu verbergen haben. Sie kommt den Tätern sehr nahe, aber ihr fehlt die nötige Unterstützung der örtlichen Ermittler.

Jenifer Ruff erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Arbeit der Ermittler auf der Suche nach dem vermissten Mädchen steht im Vordergrund. Victoria Heslins Unbehagen überträgt sich schnell, den sowohl die Eltern des vermissten Mädchens als auch der örtliche Ermittler verhalten sich merkwürdig. Parallel dazu wird die Geschichte zweier Mädchen aus der Ukraine erzählt, die Opfer eines Mädchenhändlerrings geworden sind. Anhand dieser Schilderungen lassen sich gut die unterschiedlichen Charaktere der beiden zeigen.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere sehr lebendig, nicht alle sympathisch. Vor allem das Verhalten der Eltern ist unglaublich. Offensichtlich ist der gute Ruf wichtiger als die eigene Tochter. Agent Heslin fallen immer mehr Ungereimtheiten auf, denn ihre Stärke ist ihre Beobachtungsgabe. Sie reagiert in Absprache mit ihrem Vorgesetzten auf ihre eigene Art und Weise und schafft es, das Netz aus Intrigen, Lügen und Habgier zu durchschlagen. Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch und führt zu einem schlüssigen Ende. Übrigens schwingt Victorias Privatleben immer mit, nimmt aber zu keinem Zeitpunkt überhand.

Ich freue mich auf den nächsten Band.

Fazit: ein spannender Thriller zu einem aktuellen Thema