Rezension

spannendes, sehr gutes Debüt

Bis zum letzten Tropfen
von Mindy McGinnis

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
In einer Welt ohne Wasser kann jeder Tag der letzte sein
Nach einer Choleraepidemie und dem Zusammenbruch der Zivilisation ist sauberes Wasser das wertvollste Gut. Die sechzehnjährige Lynn hat schon früh gelernt, es um jeden Preis zu verteidigen. Gemeinsam mit ihrer Mutter bewohnt sie ein einsames Farmhaus und verbringt ihre Tage damit, Brennholz und Nahrung zu beschaffen. Und den Teich hinter dem Haus vor durstigen Eindringlingen zu schützen. Als eines Tages ein Fremder auftaucht und Lynn und ihre Mutter Fußspuren um den Teich herum entdecken, wird ihnen sofort klar, dass jemand ihre geheime Quelle entdeckt hat. Der Ernstfall, auf den Lynn seit Jahren vorbereitet ist, scheint einzutreten. Eigentlich hat sie keine Angst. Doch dann wird ihre Mutter von Kojoten schwer verletzt. Und Lynn muss sich in den umliegenden Siedlungen Hilfe suchen, denn allein kann sie die Farm nicht retten.
(Quelle: Heyne)

Meine Meinung:
Wasser ist ein kostbares Gut auf der Erde geworden. Wenn man es hat muss man es wirklich gut beschützen, egal was kommt. So geht es auch Lynn und ihrer Mutter. Sie leben auf einer kleinen Farm und jeden Tag aufs Neue heißt es für sie ums Überleben zu kämpfen. Ihren Weiher und das dort enthaltene Wasser müssen sie hart verteidigen. Hierfür hat Lynn bereits mit 9 Jahren gelernt zu töten und sie würde es immer wieder tun…

Der dystopische Roman „Bis zum letzten Tropfen“ stammt aus der Feder der Autorin Mindy McGinnis. Es ist das Debütwerk der Autorin.

Die Protagonistin Lynn wirkt zu Beginn ziemlich kühl und herzlos. Alle die, die Haus oder Weiher zu nahe kommen werden von ihr gnadenlos und knallhart getötet. Mit ihrer Mutter arbeitet sie lediglich zusammen, die Verbindung wirkte merkwürdig auf mich. Mit Voranschreiten der Handlung aber lernt man als Leser Lynn zu verstehen. Sie fängt an sich Gedanken zu machen und nach und nach wird klar Lynn hatte eigentlich so gar keine Kindheit. Sie wurde in eine unwirkliche Welt geboren und muss sich durchsetzen, komme was wolle. Ich persönlich habe Lynn immer mehr gemocht je mehr man über sie und ihr Leben erfahren hat.
Lynns Mutter war mir eigentlich gänzlich unsympathisch. Sie und ihre Tochter verbindet nicht wirklich viel, sie zeigt keinerlei Wärme und Geborgenheit ihrer Tochter gegenüber.
Eli kommt eigentlich aus der Stadt. Ihn lernt man erst nach und nach kennen und man merkt er ist ein herzensguter Mensch.

Auch die weiteren Charaktere, wiebeispielsweise Lucy, Elis Nichte, die ein wirklicher Sonnenschein ist, sind sehr gut ausgearbeitet. Man erlebt die Handlung als Leser mit ihnen gemeinsam.

Der Schreibstil der Autorin leicht und gut zu lesen. Die Stimmung ist recht düster, die geschaffene Welt hat mir soweit gut gefallen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Lynn. Man begleitet sie durch die Geschichte und ist durch sie immer hautnah dabei.
Die Handlung an sich beginnt quasi mittendrin. Es gibt keinerlei Erklärungen wie es zu der Situation gekommen ist, was wirklich geschehen ist. Dies ist unverständlich und in meinen Augen hätte die Autorin es ruhig mehr erklären können. Diese Hintergrundinformationen hätten die Handlung wohl in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Die Idee, das Wasser kostbar ist, gefiel mir persönlich wirklich gut. Die Handlung ist auch sonst recht spannend und interessant gehalten.

Das Ende ist nochmals sehr spannend gehalten und in meinen Augen passt es sehr gut zur Gesamthandlung.

Fazit:
Alles in Allem ist der dystopische Roman „Bis zum letzten Tropfen“ ein sehr gutes Debüt der Autorin Mindy McGinnis.
Die gut ausgearbeiteten Charaktere, der angenehm zu lesende Stil und eine interessante und auch spannende Handlung, die einem doch auch nachdenklich stimmt, haben mich hier wirklich gut unterhalten können.
Durchaus lesenswert!