Rezension

Spannendes Thema zu wisschenschaftlich erklärt

Die Hanf-Medizin - Tanja Bagar

Die Hanf-Medizin
von Tanja Bagar

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Buch über Hanf als Medizin ist bestimmt eine schwierige Gratwanderung. Zu tief sitzt bei vielen Personen die Abneigung gegen Hanf bzw. Cannabis wegen der Gefahr, dass es als Einstiegsdroge dienen könnte. Und da nützt es oft auch nichts, dass ein medizinischer Umgang etwas ganz anderes ist als der private Konsum. Zu tief sitzen Angst und Vorurteile.

Dr. Tanja Bagar startet in diesem Buch nun den Versuch, Hanf als sehr nützliches Produkt für die Medizin vorzustellen. Sie beginnt historisch damit, wie und warum Hanf verboten wurde. Zudem macht sie damit auch deutlich, warum es so schwer ist, die Pflanze nun aus dieser Ecke wieder herauszuholen. Sie stellt uns die Funktionen unseres Körpers vor und wie Hanf eine sinnvolle Hilfe und Ergänzung sein kann, wenn der Körper allein uns nicht gesund halten kann. Dann zeigt sie uns die unterschiedlichen Krankheiten, bei denen die Wirkstoffe der Hanfpflanze helfen können.

Doch die Autorin ist Wissenschaftlerin und das wird beim Lesen sehr schnell deutlich. Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr wissenschaftlichen Text, in dem mit vielen Fachbegriffen um sich geschmissen wird. Dadurch habe ich das Lesen immer wieder als ermüdend empfunden. Wenn ich nicht zu 100 Prozent aufnahmefähig war, rauschte der Text nur an mir vorbei. Dem Buch fehlt die Leichtigkeit, die z. B. Bücher wie „Darm mit Charme“ von Giulia Enders haben.

Und obwohl das Buch so wissenschaftlich ist, fehlen durchweg die Quellenangaben im Text. Das hat mich dann sehr verwundert. Weder bei dem geschichtlichen Kapitel noch bei den zahlreichen Studien, auf die Bezug genommen wird, kann ich mich anhand von Quellenangaben in das hier Gelesene vertiefen. Am Ende des Buches gibt es allerdings ein umfangreiches Literaturverzeichnis. Leider fehlt der direkte Bezug zum Text, wie ich es im Universitätsbetrieb gelernt habe.

Fazit: Das Buch behandelt ein wichtiges und spannendes Thema, bei dem Aufklärung dringend notwendig ist. Doch leider ist der Text für den Otto-Normalbürger zu schwer verständlich geschrieben.