Rezension

Spannendes Wechselspiel zwischen Wahn und Wirklichkeit

Du stirbst zuerst - Dan Wells

Du stirbst zuerst
von Dan Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als Michaels Mutter mit ihm schwanger war, wurde sie – wie einige andere werdende Mütter auch – von einer Sekte namens „Kinder der Erde“ entführt. Bei einer Befreiungsaktion durch die Polizei wurden die Mütter getötet, aber die Babys befreit. Das war vor 20 Jahren. Inzwischen ist Michael erwachsen, aber kaum in der Lage sein Leben selbständig zu bewältigen. Er leidet unter Depressionen, Angstzuständen, Verfolgungswahn, Halluzinationen, Gedächtnislücken und Schizophrenie. Immer wieder landet er in der Psychiatrie, ist obdachlos, führt ein Leben zwischen Wahn und Wirklichkeit.

Als ein Serienmörder gezielt Sektenmitglieder der „Kinder der Erde“ auf bestialische Weise tötet, fällt der Verdacht schnell auf Michael. Aber auf die Frage, ob er ein Mörder ist oder nicht, weiß Michael selber keine Antwort, denn an die entscheidenden Wochen kann er sich nicht erinnern. Peu a peu versucht er, seine Gedächtnislücken zu schließen und eine Antwort zu finden.

Leseeindruck:

Der Schreibstil hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Da der Leser die Geschichte aus der Perspektive von Michael erlebt, kann auch der Leser nicht zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden. Was ist Realität? Was sind nur Halluzinationen?

Bis kurz vor Schluss hat mich der Roman auf diese Weise gut unterhalten. Leider hat mir der Mystery-Touch am Ende der Geschichte nicht sonderlich gefallen. Ich finde einen solchen Kunstgriff hätte es zur Auflösung der Geschichte nicht gebraucht.

Der Roman lebt meiner Meinung nach von seinen spannenden 380 ersten Seiten, nicht von den restlichen rund 60 Seiten.

Leseempfehlung:

Für alle Spannungsfans, die nichts gegen einen Hauch Mystery haben